Heute schon zwei Mal in voneinander unabhängigen Momenten an einen Menschen gedacht, an den ich nicht mehr denken wollte und an den das Denken eigentlich nicht mehr weh tut.
Um so irritierender war dann allerdings die Feststellung, dass ich ihn vermisse. Nicht das, was er am Ende war, sondern den Mensch, der er am Anfang war. Aber vielleicht war das auch nur wieder eine dieser berühmt, berüchtigten Masken.
Und nichtsdestotrotz, mir fehlen die Gespräche über Gott und die Welt, die kleinen, aber feinen Wortschlachten.
Aber zum Glück war der Kontaktabbruch deutlich und endgültig. Der Versuch sich dort wieder zu melden wäre ein Gesichtsverlust ohne gleichen, zu allererst einmal vor mir selbst.
Warum ist die Zeit des "Über-die-Schulter-Zurückguckens" immer noch nicht vorbei? Kann man dieses melancholische in der Vergangenheit leben irgendwie abstellen?
night shadow - 3. Sep, 20:48
Viel zu hoch ist der Berg, vor dem ich stehe,
viel zu tief ist der See, in dem ich schwimm,
viel zu weit ist der Weg, den ich gehe,
viel zu selten ist es, dass ich glücklich bin.
Viel zu gut schmeckt die zehnte Zigarette,
viel zu schwer liegt die Zunge mir im Mund,
viel zu viel ist es, was ich gerne hätte,
auch der Mond ist wieder viel zu rund.
Ich will weg von hier, doch wohin?
Da, wo ich alleine bin.
Nicht ganz allein, vielleicht zu zweit,
doch weg von hier, ist viel zu weit.
Viel zu lang sind Minuten, die ich warte,
viel zu kurz ist die Zeit, die man sich nimmt,
viel zu schön war die Freundin, die ich hatte,
viel zu oft träum ich nur so vor mich hin.
Ich will weg von hier, doch wohin?
da, wo ich alleine bin.
Nicht ganz allein, vielleicht zu zweit,
nur weg von hier.
Viel zu weich ist das Bett, in dem ich schlafe,
viel zu hart sind die Träume, die ich hab,
viel zu klein sind die Dinge, die ich schaffe,
viel zu groß sind die Häuser meiner Stadt.
Ich will weg von hier, doch wohin?
Da, wo ich alleine bin.
Nicht ganz allein, vielleicht zu zweit,
nur weg von hier.
Ganz Schön Feist
Nur um den Fluchtgedanken einmal aufzugreifen. Ich kann ihn nur allzu gut nachvollziehen.
Die Klausurphase ist bald vorbei. Um genau zu sein übermorgen. Fünf Klausuren, in nicht einmal zwei Wochen. Schon irgendwie Wahnsinn, wenn man mich fragt. Aber mich fragt ja zum Glück keiner.
Was bleibt? Das Gefühl die Englischklausur heute morgen ziemlich in den Sand gesetzt zu haben. Und die Überdrüssigkeit von Gesellschaft. Lerngruppen, ein leider nötiges Übel. Alleine, soviel Selbsteinsicht besitze ich, würde ich den Arsch sowieso nicht hochbekommen. Sieht man immer mal wieder an den Informatikklausuren. Da habe ich nämlich niemanden, der mit mir lernt.
In Deutsch durften wir uns schon wieder eine Lektüre anschaffen. Den Vorleser. Soll ja gar nicht so schlecht sein. Mich hat auch schon der erste Satz vollends gefesselt.
Als ich fünfzehn war, hatte ich Gelbsucht.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat der Satz mich fasziniert.
Eine weitere Feststellung die ich heute treffen durfte, ist, dass SoWi-Lernen auf Dauer auch ein bisschen kaputt im Kopf macht. Aber vielleicht liegt das nur daran, dass man Ina und mich nicht länger in einen Raum stecken sollte, weil dabei nur in den seltensten Fällen etwas sinnvolles hinraus kommt.
night shadow - 3. Sep, 19:11
Auf dem Bahnsteig des Lebens
fahren die Züge ein.
Die eine steigt aus
und die solls für immer sein.
Auf dem Bahnsteig des Lebens
fahren die Züge wieder los,
Tränen auf den Schienen,
die Liebe war so gross.
Ein Kommen und Gehen, ein Kommen und Gehen.
Mit dem Koffer in der Hand
und war es auch noch so schön.
Ein Kommen und Gehen, ein Kommen und Gehen,
bis die eine kommt, die mich umhaut,
wie ein Orkan, wie'n Orkan - so wie du.
Züge fahren weiter,
ich versteh die Welt nicht mehr.
Sie winkt noch kurz am Fenster
und ich heule mir die Seele leer.
Das ist das Ende, doch ein Freund sagt:
"Du weisst doch ganz genau
mit dem nächsten Zug, der einfährt,
kommt schon wieder eine andere Frau.
Udo Lindenberg
Ohne besonderen Grund, einfach weil ich es seit ein paar Tagen nicht mehr aus dem Kopf kriege.
night shadow - 1. Sep, 22:40
Ein Jahr Funkstille reichen scheinbar doch, um sich so zu verändern, dass man den Zugang nicht mehr zueinander findet. Eigentlich ist es jeden Tag das selbe. Es wird zwar fast täglich ein Gespräch begonnen, doch nach ein paar Sätzen verläuft es einfach im Sand. Es ist einfach nicht mehr das selbe. Wer hat sich verändert? Er oder ich? Hat das überhaupt Relevanz?
Trotzdem irgendwie traurig zu merken, dass jemand, mit dem man sich früher auf einer Wellelänge sah, nicht mehr merkt, wenn man Trost oder Zuspruch braucht, sondern einen noch weiter runterreißt. Mitten in der am bisher stressigsten Klausurphase meine Lebens, brauche ich niemanden, der mich fragt, warum ich überhaupt Abitur mache. Das frage ich mich selbst oft genug.
Und gerade an so einem Tag wie heute, bräuchte ich jemanden, der über meine schlechte Laune hinwegsieht und mich ein wenig aufheitert. Stattdessen wird über meine schlechte Laune gemeckert, nichts erzählt, aber auch nichts gefragt und das Gespräch hängt einmal mehr in der Luft.
night shadow - 30. Aug, 21:27
Ferien waren schön, aber der ganze Rest,
war eher wie "Einer flog über das Kuckucksnest".
Ganz Schön Feist
Kaum sind drei Wochen mit tagtäglichem in der Schule hocken, befindet sich die Laune und Motivation auf einem Nullpunkt. Nächste Woche geht die Klausurphase los. Fünf Klausuren in zwei Wochen. Die Wahl der Abiturfächer liegt hinter mir und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es nicht ein Fehler war Mathe als drittes und Info als viertes Abiturfach zu wählen.
Die zwei lernintensivsten Fächer, meiner Meinung nach. Und ausgerechnet in den zwei Fächern liegen die Klausuren an zwei aufeinander folgenden Tagen.
Außerdem hätte ich mal wieder gerne zehn Stunden Schlaf am Stück, wenn nicht gar mehr. Möchte mal wieder zwei oder drei Stunden am Stück lesen können, ohne das ich mich hinterher schlecht fühle.
Und dabei mache ich mich momentan noch gar nicht kaputt mit Hausaufgaben oder Lernen. Aber vielleicht ist es genau das, was dieses schlechte Gefühl auslöst. Zu wissen, dass man mehr tun sollte und es trotzdem nicht tut.
Alles in allem: Ich hätte gerne wieder Ferien. Bitte. Aber zwischen jetzt und den Ferien liegen noch fünf Klausuren und eine fünftägige Studienfahrt.
night shadow - 23. Aug, 20:51
Es war die Sonne, es war der Mond.
Es war die Wärme, die in deinen Augen wohnt.
Es war nur einmal und dann nie mehr.
Es war am Strand und es ist viel zu lange her.
Weißt du noch im letzten Sommer?
Weißt du noch, wie es begann?
Es war wie Blitz und Donner,
so fing es an.
Ich denke oft daran.
Ganz Schön Feist
night shadow - 20. Aug, 21:37