Sonntag, 19. August 2007

Hoeckerfest und die Carcassonne-Sucht

Der Freitagabend war merkwürdig. Er begann mit ein oder zwei Runden Carcassonne, dann gingen wir zu viert in Richtung Innenstadt, schließlich war Stadtfest. Wer Herford kennt, der weiß, dass hier gewöhnlich nach 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, allerdings sah das Freitag ganz anders aus. Wir wollten uns mit dem Rest der Truppe auf dem Alten Markt treffen, doch dafür mussten wir zunächst über den Neuen Markt und den Linnebauerplatz. Dies erwies sich als gar nicht so einfach, denn es war voll und es hieß die Ellenbogen einzusetzen.
Nach etwa zwanzig Minuten (normalerweise braucht man vielleicht fünf für den Weg) hatten wir den Alten Markt erreicht und wurden von vier euphorisch winkenden Mädels begrüßt. Der Stimmungsdämpfer kam jedoch bald: "Wir warten noch auf Alex." - "Welche(r) Alex?" - "Alex L." Das gab bei fünf der acht Anwesenden lange Gesichter, aber was gibt es schöneres mit einer unsympathischen, eingebildeten Tussi über das Stadtfest zu laufen? Eine Weile später tauchte die gute Frau leider auf und plötzlich kam Bewegung auf. Anstatt außenherum zu gehen (wo definitiv weniger Menschen waren), stürzten wir uns auf Befehl der besagten Alex mitten in die Menschenmaße und kämpften uns zum Pommesstand vor.
Dort angekommen hatte die Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht und der nächste Bierstand war unerreichbar fern durch mindestens fünf Reihen Menschen umschlossen. Ich jedoch beschloss mich nicht weiter zu ärgern, sondern abzuwarten, was der Abend noch so hergeben würde. Nachdem alle aufgegessen hatten, ging es in großer Runde zum Linnebauerplatz. Die Hälfte der Gruppe blieb dort von dem Rest unbemerkt stehen (zum Glück war Alex bei denen, die weitergingen) und hier gefiel es mir zum ersten Mal an diesem Abend wirklich. Zwar war der Bierstand auch nicht wesentlich leerer, als die anderen, aber man hatte fast genug Luft zum Atmen und die Band, die dort spielte war auch gar nicht so übel.
Von hier an wurde der Abend dann besser: Ich bekam endlich mein erstes Bier (wobei ich drei Euro für ein 0,3-Glas immer noch Wucher finde, aber nun ja ...) und wir fanden einen Tisch direkt neben der Bühne. Obwohl die Stimmung nun immer besser wurde, beschlossen Danny und ich gegen halb 12 noch einen kleinen Abstecher ins El Greco (eine mehr oder minder hübsche Kneipe) zu machen. Allerdings war der Alkoholpegel bei einigen der dortigen Gäste schon so hoch, dass dort an gemütliches Quatschen nicht mehr zu denken war.
Darum war ich dann auch schon gegen 1 Uhr zu Hause und machte mich daran meinen Computer zu formatieren, denn leider tat er es mal wieder nicht.

Der nächste Tag fing gemütlich mit Brötchen und einem Kaffee an. Er ging auch relativ ruhig weiter, irgendwann beschloss ich den Rinderbraten, der noch im Kühlschrank lag zu schmorren. Auch wenn Eigenlob stinkt: Ich muss sagen, er war wirklich gut. Genau auf den Punkt gar, vielleicht ein bisschen zu trocken, aber ansonsten top.
Gegen halb acht lief dann die Spieletruppe auf, denn wir hatten im Laufe der Woche beschlossen, dass es mal wieder Zeit für einen Spieleabend sei. Eigentlich war an diesem Abend alles dabei: Carcassonne, Wizard, Tabu und Outburst.

Heute wäre ich dann beinahe gar nicht mehr aus dem Bett gekommen. Irgendwie erschien es mir sinniger den Tag bei dem eher bescheidenen Fernsehprogramm im Bett zu verbringen. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne meine Familie gemacht. Gegen 18 Uhr wurde ich quasi aus dem Bett geschmissen, denn es wurde gegrillt und nach meiner Anwesenheit verlangt. Nach dem Essen wurde einmal mehr Carcassonne gespielt, doch der plötzliche Regenschauer versetzte dem Spiel ein abruptes Ende, was allerdings nicht weiter tragisch war, denn Ina und Felix hat die Carcassonne-Sucht wohl auch gepackt. Die zwei standen auf einmal auf der Matte und wollten spielen.

Dienstag, 14. August 2007

Beseitigung

Was übrig bleibt, was hier noch steht, das gehört mir.

Kettcar

Es ist ein gutes Gefühl, wenn man plötzlich feststellt, dass sich alles wieder irgendwie, irgendwann normalisiert hat. Und noch viel besser ist es, wenn man feststellt, dass man aus heiklen, schwierigen und/oder unangenehmen Situationen heile rausgekommen ist und man sich sogar einbilden kann an ihnen gewachsen zu sein.
Es ist ein gutes Gefühl wieder entgültig frei zu sein. Ich weiß nicht, ob der Groll jemals ganz verschwinden wird, aber an die eine Person zu denken tut schon eine Weile nicht mehr weh und die andere Person schwirrt dankenswerterweise nicht mehr ständig in meinem Kopf herum.
Brücken abbrechen. Ja, in manchen Fällen scheint es tatsächlich die einzig wahre Lösung zwischenmenschlicher Probleme zu sein. In anderen Fällen scheint es wiederum vernünftig zu sein, den Kontakt wieder aufzunehmen und Gefühlen den Raum zu geben sich entweder weiter zu entfalten oder zu verschwinden. Zum Glück ist in dem konkreten Fall, der mir im Kopf herumschwirrt letzteres passiert und die anfangs durchaus vorhandene Gefühlsverwirrung hat sich gelegt. Vielleicht wird das ja doch noch so etwas wie eine Freundschaft.

Letztenendes tut es einfach gut jegliches Gefühlschaos beseitigt zu haben und endlich die Muse zu finden, sich wieder mit mir selbst auseinander zu setzen. Und jetzt scheint die rechte Zeit dafür zu sein. Denn das, was übrig bleibt, das gehört mir.

Sonntag, 12. August 2007

Carcassonne

Nachdem wir uns schon die ein oder andere Freistunde mit dem Spiel um die Ohren geschlagen hatten (manche Mitschüler gingen sogar soweit uns als "Spielejunkies" zu bezeichnen), war es heute endlich soweit: Die Post brachte ein Paket mit meiner eigenen Version Carcassonne.
So konnte also zunächst ich mich an dem vorfahrenden DHL-Wagen erfreuen, dann Danny an der SMS "Das Paket ist da!" und anschließend quasi die ganze Familie, da natürlich promt alle dazu gezwungen wurden mitzuspielen. Also hatten wir heute einen netten Spieleabend mit Danny, Jana, meinem kleinen und großen Bruder und seiner Freundin.

Samstag, 4. August 2007

Tote Augen

Mir ist kalt, die Welt ist grau
noch gestern war der Himmel blau
doch schon heute
bin ich hoffnungslos alleine - alleine

Selbst bei Tag herrscht um mich Nacht
Schreiend bin ich aufgewacht
so liege ich in meinem Bett
allein und weine - und weine

Tränen toter Augen fließen stumm
und ich frage mich "Warum?"
Gedanken, Bilder ziehn dahin
und ich verzweifel an der Suche nach dem Sinn

Deine Stimme fängt mein Ohr
Klarer als jemals zuvor
Doch mir erscheint mein dunkles
dasein nun vergebens - vergebens

Deine Hand, sie tröstet mich
ein leichtes zittern spüre ich
mich quält die Angst vor dem Ende
deines Strebens - deines Strebens

Tränen toter Augen fließen stumm
und ich frage mich "Warum?"
Gedanken, Bilder ziehn dahin
und ich verzweifel an der Suche nach dem Sinn

Tränen toter Augen fließen stumm
nie mehr werd ich dich wohl sehn
nie mehr lachend mit dir gehn
ich wünsch mir nur, dass die Sonne wieder scheine

Saltatio Mortis


Ohne besonderen Grund nachdenklich. Erneut reingefallen oder kommt da wieder mein schlechtes Menschenbild durch? Aber ich glaube es könnte schlimmer sein ...

Freitag, 3. August 2007

Pokern und das Leben

Vielleicht hat Pokern doch ein bisschen was mit dem Leben gemeinsam. Man gewinnt, man verliert und wenn man meint, dass man am Ende ist, schafft man es meistens doch wieder, sich auf wunderliche Weise zu retten. Man blufft, legt sich eine Taktik zurecht und versucht seine Mitspieler zu durchschauen.
Und genau das ist es, was mich sowohl beim Pokern als auch im Leben stört: Leute, die mich lauthals analysieren wollen. Da fühle ich mich dann nämlich immer wie der Schachtelteufel, der in seine Schachtel gestopft wird und in den unpassensten Momenten wieder herausplatzt.
Würden die Menschen, die mich zuvor so mühselig analysiert haben, dann auch sinnvoll handeln, dann wäre das alles vielleicht gar nicht der Rede wert, aber beim Pokern habe ich gestern trotzdem gewonnen und auch im Leben handeln die Menschen oft anders, als es ihnen der gesunde Menschenverstand eigentlich vorgeben sollte.

Was mir zum gestrigen Abend noch einfällt: Fünf Raucher in einem Raum sind nicht unbedingt gut für die Luftqualität, wobei das ganze Mitleid eigentlich dem Nichtraucher gelten sollte.
Eine gemischte Runde ist zwar auch mal ganz lustig, aber die wirklich interessanten Gesprächsthemen werden erst dann angeschnitten, wenn die Herren der Schöpfung ins Bett bzw. nach Hause entschwunden sind.
Mal schaun, was nach den Ferien aus unseren Spieleabenden wird.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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