Freitag, 8. Mai 2009

...

Wir können uns nicht aussuchen wer wir sind. Wir können es nur ertragen.

Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie schwingt da so ein leises, mitgedachtes "Oder eben auch nicht" mit.
Aber vielleicht ist es auch nur bezeichnet dafür, dass sich der Pessimismus gerade unaufhaltsam seine Bahn bricht und alles dunkelgrau färbt.

Dienstag, 28. April 2009

...

Manchmal kommt es vor,
dass die Wahrheit uns belügt.
Manchmal treffen wir uns
und schließen Frieden im Krieg.

Madsen


Eigentlich völlig belanglos und dennoch faszinierend.
Was ist Wahrheit? Ist Wahrheit subjektiv?
Ist Wahrheit gut? Oder schlecht? Oder beides? Oder keines von beidem?
Gedanken zum ins Bett gehen, wenn man so will ...

Sonntag, 12. April 2009

Gedankensortiererei

Ich hasse Gedankenkreise. Ich hasse es, wenn ich mich selber nicht verstehe. Ich hasse Gedankensortiererei und ich hasse es, wenn der Anfang sich nicht mehr finden lässt.

Vielleicht sollte man einfach nicht mit Menschen befreundet bleiben, mit denen man einmal etwas hatte. Wobei das bloße befreundet sein nicht das Problem ist. Vielleicht sollte man den Kontakt mit solchen Menschen einfach auf das Internet beschränken und Treffen mit ihnen vermeiden.
Nicht, dass irgendwie die Versuchung bestanden hätte, sich wieder näher zu kommen, aber es ist unbestreitbar, dass mich dieses Treffen verwirrt hat. Dass ich nach jedem Treffen verwirrt war. Obwohl es dazu objektiv betrachtet gar keinen Grund gibt.
Aber es gibt so viele Dinge, die im Nachhinein stutzig machen. Die einfach untypisch für mich sind.

Eigentlich glaube ich nicht, dass das alles irgendeine Relevanz hätte. Ich gehe stark davon aus, dass sich das bald wieder legt, denn das hat es immer.
Aber ich bin nur neugierig. Habe ich das Verdrängen von Gefühlen derart perfektioniert, dass sie nur nach Begegnungen wieder hervorbrechen oder suche ich diesen Gefühlswirrwarr unbewusst, rede ihn mir quasi ein?
Es gibt Dinge, die sowohl für die eine, als auch für die andere These sprechen, aber so richtig überzeugend oder beruhigend finde ich beide nicht.
Nichtsdestotrotz lässt mir das momentan keine Ruhe. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Uni Dienstag wieder los geht. Denn was hilft besser gegen unnütze und unproduktive Gedankenkreise als Arbeit?

Cevapcici sind Frikadellen, die sich als Bratwurst verkleidet haben

Manche Tage sind komisch (komisch im Sinne von seltsam-komisch und lustig-komisch). An manchen Tagen schließen sich die Kreise. Oder zumindest kann man sich das einbilden.

Morgens um 10 Uhr schüttelte ich über den Bier und Prosecco trinkenden ü50-Trupp, dem ich im Zug begegnete, noch den Kopf. Abends stand ich dann Prosecco und Bier trinkend mit einem anderen Grüppchen jener Altersgruppe an einem illegalen Osterfeuer.
Heute morgen nahm ich noch die Worte "Als meine Eltern sich trennten" in den Mund, am selben Abend sah ich mich plötzlich mit der Ex-Freundin meines Vaters konfrontiert. Ich bin mir noch nicht sicher, ob mich das jetzt zu sehr oder nicht genug aufwühlt.

Manchmal frage ich mich wirklich, wer eigentlich der Arsch ist. Die anderen oder vielleicht doch ich? Prinzipiell würde ich zu ersterem tendieren, aber irgendwie war das heute anders.
Erschreckend, dass es manche Menschen schaffen einige der schlechtesten Seiten in mir zum Vorschein zu bringen.
Eigentlich bin ich nicht so nachtragend. "Nachtragend" trifft es aber auch nur bedingt. Wer allgemein gehaltene zynische Kommentare prompt auf sich münzt, der ist eigentlich selbst schuld.
Eigentlich bin ich nicht manipulativ. Aber es ist durchaus faszinierend sowas mal auszuprobieren. Das funktioniert aber vermutlich nur dann, wenn man es wirklich in aller Konsequenz durchzieht.

Eigentlich bin ich nicht so gehässig. Und eigentlich neige ich dazu mir einen Sündenbock für die Dinge zu suchen, die schief gegangen sind. Aber manchmal macht das das Leben irgendwie einfacher.

Mittwoch, 8. April 2009

Tage, an denen

Und dann gibt es manchmal diese Tage, an denen einen die Realität unbarmherzig einholt. An denen es sich rächt, dass man all diese Dinge verdrängt, ignoriert oder ironisch herunterspielt.

Tage, an denen einem ins Gedächnis gerufen wird, dass die Flecken im Gesicht des Gegenüber nicht bloße Schönheitsmakel sind, sondern das Symptom einer unheilbaren Immunkrankheit.
Tage, an denen man sich fragt, ob ein gebrochenes Herz wirklich so schnell heilt und diese bodenlose Traurigkeit innerhalb von ein paar Tagen in Wut umschlagen kann. Und wenn dem so ist, was sagt das über den Charakter dieses Menschen aus? Was ist das denn für eine Aussage? "Ich habe ja fünf Wochen Pause zwischen diesen zwei Beziehungen gelassen."
Tage, an denen man sich fragt, ob immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Die eigene Unzuverlässigkeit sieht man nicht, aber über die der anderen kann man sich eine halbe Stunde lang ärgern.

Tage, an denen man so viel zu sagen hätte, aber einfach nicht die Kraft dazu findet.
Tage, an denen man falsch und richtig nicht mehr unterscheiden kann. An denen man von den Fakten gerade zu erschlagen wird. An denen man plötzlich den Weg nicht mehr erkennt, die eigene Meinung gewissermaßen verloren hat.

Aber vielleicht muss es solche Tage ja geben, damit man die Fähigkeit zur Verdrängung, zur Distanz durch Ironie wieder schätzen lernt?!

Samstag, 4. April 2009

Ironie - ein unvollständiger Rundumschlag

Manchmal kommt man nicht umhin seine Lebenseinstellung zu hinterfragen und mehr oder weniger kritisch zu beleuchten. Ironie, Zynismus und Sarkasmus sind eine bewährte Art, um mit dem Leben und seinen kleinen und größeren Gemeinheiten umzugehen. Aber manchmal ist es vielleicht doch nicht der einzig wahre Weg.
Dies ist gewissermaßen ein völlig subjektiver Erfahrungsbericht (haben Erfahrungsberichte vermutlich so an sich, dass sie subjektiv sind), der auch die Schattenseiten beleuchten soll. Darüber hinaus sei angemerkt, dass sich all das vornehmlich auf Gespräche von Angesicht zu Angesicht bezieht. Kommunikation per ICQ unterliegt in manchen Fällen anderen Regeln.

Einer dieser Bordstein-Dialoge will mir nach wie vor nicht aus dem Kopf gehen. Ich hatte etwas Nettes getan (ich glaube, ich hatte in einer SMS nachgefragt, wie dieses oder jenes gelaufen sei) und auf den Dank dafür murmelte ich nur etwas wie „Ja, ja. Manchmal muss man ja so tun, als ob ...“ oder einen ähnlich zynisch angehauchten Kommentar. Dafür erntete ich einen wirklich bitterbösen Blick und die Frage „Wieso tust du das immer? Wieso machst du alles nette, was du tust, hinterher durch so einen Kommentar wieder kaputt?“ Beinahe reflexartig folgte darauf die Antwort: „Weil ich Zyniker bin.“
Das Thema war damit vorläufig erledigt, aber so richtig los ließ es mich nicht. Wieso tue ich das? Wieso stoße ich Menschen mit derlei Aussagen wieder von mir, sobald ich sie zwei Schritte an mich heran gelassen habe? Aus Selbstschutz? Um die nötige Distanz zu wahren und ihnen gar nicht erst die Chance zu geben, mich auf irgendeine Art zu verletzen?
Mittlerweile ist das tatsächlich beinahe ein Reflex geworden: Komplimente müssen mit einem ironischen Lächeln vorgetragen oder anschließend mit einem zynischen Kommentar wieder zunichte gemacht werden. Dank wird im Regelfall ignoriert oder die Tat für die man ihn erntet heruntergespielt oder durch ein zynisches Kommentar abgewertet.

Ironie ist eine weitere Sache, die sich gut dazu eignet alles und jeden auf Distanz zu halten. Dinge, die man mit einem ironischen Zwinkern betrachtet, haben kaum eine Chance einem wirklich nahe zu kommen.
Darüber hinaus hat Ironie einen weiteren unbestreitbaren Vorteil: Wenn man es sich angewöhnt permanent einen leicht ironischen Unterton in der Stimme zu behalten, dann verwirrt man seinen Gegenüber nicht nur des öfteren, nein, man kann hinterher auch immer behaupten, man habe Recht gehabt. Entweder weil man das besagte – natürlich – absolut ernst gemeint hat oder weil man es - natürlich – nur ironisch meinte.
Die Frage, die ich mir mittlerweile stelle, ist, ob man Geschehnisse, die man aus ironischer Distanz betrachtet, jemals wirklich verarbeiten kann oder ob das nicht bloß eine abgewandelte Variante der Verdrängung ist. Muss man Dinge nicht erst an sich heran lassen und sie aus der Nähe betrachten, bevor man sie verdauen kann?

Manchmal stellt es sich in Gesprächen mit anderen auch als schwierig heraus, an dieser ironischen Distanz festzuhalten. Zwar umgebe ich mich größtenteils mit Menschen, denen Ironie kein Fremdwort ist, aber wenn einem jemand sein Herz ausschüttet, dann ist es nicht immer anzuraten ironische Kommentare fallen zu lassen, weil sich der andere sonst im schlimmsten Fall nicht ernst genommen fühlt.
Natürlich gibt es auch andere Gespräche über heikle Themen, in denen beide Gesprächsteilnehmer die Ebene der Ironie nicht verlassen. Das vereinfacht das Gespräch in zweierlei Hinsicht: Erstens muss man nicht jedes Wort vorher auf die Goldwaage legen, das erspart einem viel Nachdenken, weil man die Worte nicht allzu genau abwägt. Zweitens verhindert die (künstliche?) Distanz, dass man das Thematisierte – zumindest während des Gespräches – allzu nah an sich heran lässt.
Allerdings gibt es auch hier Nachteile: Zum einen bleibt es meistens nicht aus, dass das ganze Gespräch eher schwammig bleibt. Eigentlich bleibt man immer in einer Grauzone, weil man sich – dank Ironie – nie festlegen muss. Und auch die Aussagen des anderen lassen (zu?)viel Interpretationsraum: Meinte er das jetzt ausnahmsweise ernst oder war es nur eine weitere ironische Aussage?
Genau aus diesen Gründen passiert es mir nach solchen Gesprächen oft, dass ich mich dabei erwische, wie ich über die debattierten Themen nachgrüble. Entweder weil ich im Nachhinein versuche herauszufinden, wie der andere jetzt tatsächlich zu dem Gesprächsgegenstand steht oder weil ich mir selbst im Nachhinein darüber klar werden muss, welche Aussagen, die ich getroffen habe, tatsächlich ernst gemeint waren.

Und dann gibt es auch noch die Sorte von Mensch, die Ironie einfach nicht verstehen können oder wollen. Das ist eine besonders schwierige Situation, weil man sich auf unbekanntes Gebiet begibt: Gespräche führen, ohne das kleinste Fünkchen Ironie.
Im Regelfall scheitern diese Gespräche dann allerdings auf die ein oder andere Art. Entweder ist der andere irgendwann beleidigt, weil er den versehentlich herausgerutschten ironischen Satz nicht versteht oder aber man selbst gibt irgendwann völlig entnervt oder entkräftet auf, weil es mitunter recht anstrengend ist, tatsächlich darüber nachzudenken, was man sagt.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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