Freitag, 1. August 2008

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Und ich zieh den Vorhang zu
und beim letzten Blick nach drüben denk ich noch:
Viel Glück heut' Nacht und viel Glück demnächst,
wenn du weiter machst oder untergehst,
wenn du aufhören willst und einsehen musst
zwischen "Komm zurück" und "Wirklich Schluss".

Kettcar


Zwischen Pflastersteinen, Schweiß und Zigarettenpausen findet man tatsächlich die Zeit über ernstere Dinge zu sprechen. Ihre Beziehung stand schon lange auf der Kippe und vor ein paar Wochen zog sie den Schlussstrich. Mehr oder weniger überzeugt davon, dass es das beste für beide Seiten ist. Wenige Tage später war sie sich nicht mehr sicher, ob es die richtige Entscheidung war.
Heute sprach ich das erste Mal seit einer ganzen Weile wieder mit ihm. Ich hatte ihn kurzfristig gebeten uns beim Terrasse pflastern zu helfen. Das er sich spontan dazu bereit erklärte spricht für ihn, finde ich. Es ist nicht einfach für ihn glaube ich. Er hat immer noch nicht mit der Sache abgeschlossen und sie wollen Sonntag noch einmal reden.
Auf das Ergebnis bin ich gespannt, auch wenn ich nicht glaube, dass diese Beziehung Zukunft hat. Während ihm nächste Woche Gewebeproben entnommen werden, wegen erneutem Verdacht auf Hautkrebs, kämpft sie nach wie vor darum sich mit ihrer Autoimmunkrankheit zu arrangieren.

Ja, mein Bekanntenkreis ist schon super ... da braucht man wenigstens keine eigenen Probleme, weil die der anderen für mich mitreichen.

Mittwoch, 30. Juli 2008

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"Na wenigstens stehst du jetzt nicht mehr auf der Straße.", sagte meine Mutter nachdem ich die zwei Briefe geöffnet hatte. Soziologie und Germanistik in Duisburg-Essen. Weder meine Traumstudienfächer, noch mein Traumstudienort. Aber tatsächlich, es ist immerhin ein Plan B, wenn alle anderen Stricke reißen.

Dienstag, 29. Juli 2008

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Morgen werde ich dann wissen,
wie es heißt, woher es kommt,
und wenn ich erst den Namen kenne,
bringt dies Gift mich nicht mehr um.

Hannes Wader


Es ist definitiv ein Trugschluss zu glauben, dass das Gift, dessen Namen man kennt, einem nicht mehr schaden kann. Zu behaupten, dass es mich eines Tages umbringt, wäre eine glatte Übertreibung, aber zu sagen, dass es von Zeit zu Zeit nicht weh tut, wäre eine glatte Lüge.
Wie schaffen es manche Menschen sich so tief in Seele und Hirn festzusetzen? Wieso scheint es an manchen Tagen so, als würde jeder Weg zu ihnen führen?
Die Brücken abbrechen. Das ist mehr oder weniger konsequent geschehen. Und doch scheint das nicht zu reichen. Einige wenige Stützpfeiler bleiben und machen es nach wie vor möglich, den breiten Fluss kurzfristig zu überwinden.

Und dann, wenn man denkt, dass man ausgerechnet jetzt einen Menschen zum reden bräuchte und natürlich wieder keiner da ist, geht das Messenger-Fenster auf. "Lust auf ein Kippchen?" Nicht, dass über irgendwelche tiefschürfenden Dinge geredet worden wäre, aber Gesellschaft ist manchmal um sovieles besser, als sich den eigenen Gedankenkreisen hinzugeben.

Sonntag, 27. Juli 2008

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Manchmal tut es gut, wenn jemand das eigene Selbstbild zumindest ein kleines Stückchen wieder gerade rückt. Manche Dinge geben mir nach wie vor zu denken.
Bei diesem einen Menschen habe ich manchmal das Gefühl, dass ich nur der Notnagel bin. Wobei sich dieses Gefühl nicht wirklich mit Fakten unterlegen lässt, auch wenn das nichts an seinem Vorhandensein ändert.
Und dann das Stufenforum: Es sollen 40 Euro nachgezahlt werden, weil an einigen Stellen gepfuscht wurde. In diesem Fall bin ich einmal mehr Arsch und weigere mich das Geld zu zahlen. Allerdings nicht ohne das zumindest ansatzweise zu begründen, auch wenn ich ahne, dass das nichts als noch mehr Ärger bringt.

Aber letztlich hat es dieses eine Telefonat geschafft meinen Tag zu retten. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf diese zwei Menschen nächste Woche endlich wieder zu sehen. Acht Monate können doch ziemlich lang werden und ich glaube es ist genau das, was ich gerade brauche. Menschen, mit denen man lachen kann und die mich vielleicht nicht immer verstehen, aber mich zumindest so akzeptieren wie ich bin. Die mir das Gefühl geben, dass sie wegen mir hier sind und nicht, weil sie irgendetwas in mir sehen, dass ich gar nicht bin.
Obwohl das vermutlich Schwachsinn ist. Vermutlich liegt das nur daran, dass ich mich diesen Menschen gegenüber gänzlich anders verhalte. Daran, dass ich die Mauer aus Zynismus, mit der ich mich mehr und mehr umgebe, die meiste Zeit fallen lasse. Daran, dass mich diese Menschen noch nie verletzt haben und mich ihnen deshalb mehr öffne als jedem anderen. Vielleicht auch daran, dass dies eine "Ferienfreundschaft" ist, in der man alltägliche Probleme nicht gemeinsam bewältigt, sondern im Nachhinein aufarbeitet.
Es bleibt allerdings die Frage, was realer ist: die Person, die ich zwei Wochen im Jahr bin, oder die, die ich im Rest des Jahres bin. Oder vielleicht täusche ich mich auch und ich fühle mich dann nur anders, weil es andere Menschen mit einer gänzlich anderen Lebenseinstellung, als mein hiesiger Freundes- und Bekanntenkreis, sind. Aber vielleicht ist es auch etwas ganz anderes: Vielleicht benehme ich mich bei jedem Menschen anders und vielleicht fällt es mir in diesem Fall ganz einfach mehr auf, weil ich seltenen, aber intensiven Kontakt zu diesen Menschen habe.

Btw. mir drängt sich mehr und mehr der Verdacht auf, dass "manchmal" und "vielleicht" sehr oft genutzte Worte in diesem Blog sind. ;)

Mitläufertum

Wieso schaffen es solche Leute eigentlich immer noch mich dazu zu bringen, dass ich mich über sie ärgere?
Schlimm genug, dass sie sich selbst immer und überall anpasst. Mitläufer, um es einmal negativ auszudrücken. Immer nach der neusten Mode angezogen, niemals ein Kilo zuviel auf den Rippen, über jeden noch so schlechten Witz lachen, solange er nur von hippen Leuten kommt. Bloß keine eigene Persönlichkeit entwickeln, bloß nicht durch geistreiche Kommentare auffallen.
Aber sich immer über andere, die zu ihren Ecken und Kanten stehen, das Maul zerreisen, wo es nur geht. Vielleicht täuscht das ja über die eigene langweilige Persönlichkeit hinweg.
Und natürlich vorne rum nicht das Lächeln vergessen! Könnte ja passieren, dass die Menschen, über die man sich heute noch das Maul zerreist, morgen hipp sind und man sich dann des Images wegen mit ihnen gut stellen muss.
Prinzipiell neige ich ja dazu Menschen dieser Art rundweg zu ignorieren und ihnen aus dem Weg zu gehen. Tragischerweise erweist sich das in diesem Fall manchmal als schwieriger als erhofft, da sich unser Bekanntenkreis an einigen Stellen überschneidet.

Samstag, 26. Juli 2008

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Ist doch alles gut,
nur manchmal tut's halt weh,
wenn das Essen wieder hochkommt,
weil ich dich leiden seh'.

Clicklickdecker


Vielleicht ist es bald doch mal an der Zeit sich daran zu gewöhnen, dass es nicht für alle Probleme eine Lösung gibt.
Aber was ist die Alternative zum Lösungensuchen? Wegsehen und Ignorieren?
Leider bin ich mir vollkommen der Tatsache bewusst, dass man niemals alle Menschen retten kann.

Vielleicht gibt es sinnvollere Dinge, die man zu dieser Zeit tun könnte. Andererseits hat es durchaus einen gewissen Reiz über die vielfältigen Möglichkeiten der Selbstzerstörung und darüber wie das mit der Individualisierungstheorie von Ulrich Beck zusammenhängt nachzudenken.
Es muss ja keiner wissen, das ich spontan nicht einmal sagen könnte, wie genau Beck diese Theorie formuliert hat, aber das ist ja auch vollkommen sekundär. Ich finde es vielmehr erstaunlich, dass ich dieses Wissen noch nicht völlig verdrängt habe.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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