
Das einzige, was mich an der Ausstellung "1937. Perfektion und Zerstörung" wirklich fasziniert hat, war das Bild "Blinde Macht" von Rudolf Schlichter. Ich könnte nicht einmal genau sagen warum, aber es ist einfach so.
Weitere Feststellungen des Abends: Es ist irgendwie ein bisschen egoistisch, wenn ein Lehrer das Kursentreffen an einem Ort macht, wo er selbst unbedingt hin will und sich zum Wohle der Gruppe nicht der Mehrheit beugen will.
Manchmal muss man sich auch gegen Lehrer durchsetzen, wenn sie einem das Feuerzeug klauen wollen.
Manchmal sagen die Preise eben doch etwas über die Qualität eines Restaurants (oder eher der des Personals) aus.
night shadow - 23. Nov, 22:52
Verwirrung ist ja nichts Neues mehr in meinem Leben. Und nach einem komischen Tag wie heute, darf ich das auch, finde ich. Der Tag fühlt sich zerrissen an. Ich fühle mich zerrissen an.
Zwei Stunden Unterricht, vier Freistunden. Genug Zeit, um viel Kaffee zu trinken. Mal mit einem anderen Menschen lange und ausführlich gequatscht.
Eine Stunde Englisch gehabt. Das fühlte sich noch komischer an. Die erste Stunde nach der Klausur. Nach der letzten Klausur für mich, wohlgemerkt. Eine der Aufgaben begann ich tatsächlich zunächst auf Deutsch zu bearbeiten, bis ich stutzte und feststellte, dass da irgendwas nicht stimmt. Was soll ich da denn jetzt noch? Die drei Stunden in der Woche könnte ich wirklich besser nutzen.
Anschließend eine grandiose Doppelstunde Sport. Ich hasse Tanzen. Körperkoordination war noch nie so mein Ding.
Und jetzt sitze ich hier und fühle mich komisch. Frage mich, ob ich im Begriff bin einen Fehler zu machen. Manchmal lernt man ja aus Fehlern. Aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob man Fehler aus vergangenen Situationen auf die aktuelle beziehen kann, weil einige Faktoren ganz einfach anders sind.
Und manchmal finde ich den Gedanken sich einfach zu Hause einzuschließen enorm reizvoll. Manchmal sind menschliche Interaktionen wirklich anstrengend und verwirrend. Andererseits würde man damit gleichzeitig alle interessanten, guten und lustigen Gespräche unterbinden.
night shadow - 22. Nov, 17:15
Am Ende der Straße brennt noch ein Licht.
Da brauchen die sicher noch jemanden den
keiner beachtet und der still, nur für sich,
noch wach ist und nachdenkt bis man ihn bittet zu gehen.
Element of Crime
Es ist schon merkwürdig. Man steht frierend vor der Haustür, hält sich an seiner Zigarette fest und stellt plötzlich fest, dass das Leben gar nicht mehr so gemein und fies ist. Man überlegt und kommt auch nach längerem Grübbeln nicht darauf ob sich etwas verändert hat. Vermutlich nicht. Aber das ändert nichts daran, dass die dunklen Novembertage (vorläufig?) ihre bedrückende Schwere verloren haben.
night shadow - 18. Nov, 01:04
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.
aus China
Manchmal scheint das Leben eine Aneinanderreihung von Hürden zu sein. Sobald man eine überwunden hat, entdeckt man eine neue, die noch größer, noch schwerer zu bezwingen ist. Man kämpft, man strampelt und obwohl man sich anfangs fest vorgenommen hatte, den Weg bis zum bitteren Ende zu gehen, ist man sich plötzlich nicht mehr sicher, ob man das will. Oder ob man es überhaupt kann. Und während man darüber nachdenkt, passiert das unabwendbare: Man strauchelt und fällt. Und hier bitten sich einem verschiedene Möglichkeiten:
Man bleibt liegen und weigert sich wieder aufzustehen, weigert sich weiterhin an dem Rennen teilzunehmen, man resigniert und gibt auf.
Oder man schöpft neuen Atem, um sich der Hürde nach einer Weile mit neuen Kräften zu stellen (und nichts anderes habe ich die letzten Tage eigentlich getan).
Man kann aber auch warten, bis einem jemand eine helfende Hand reicht und einen hoch zieht. Einem neuen Mut einflößt, einem den Rücken stärkt und einem Anlaufhilfe gibt, um die Hürde letztendlich doch noch zu überwinden.
night shadow - 14. Nov, 16:57
Ich lerne fliegen - denn heute ist der Tag
die Schwerkraft zu besiegen
Und nun gehört die Erde
wieder mir allein
Eric Fish
Treffend? Ich weiß nicht. In gewisser Weise ja. Den Kopf gewissermaßen über den Wolken. Schwerelos, aber doch nicht unbeschwert. Das Gefühl, dass alles weit weg ist. Unwichtig. Und doch die Gewissheit, dass ich mir damit etwas vormache.
Prioritäten setzen. Aber wie setzt man die richtig? Auskurieren gegen Klausur schreiben, Stress vermeiden gegen Leben planen, ehrliches Mitfühlen gegen feiges Wegschauen. Und das ließe sich noch weiterführen. Ist aber eigentlich irrelevant.
Die Erde gehört wieder mir alleine. Vielleicht nicht die Erde, aber doch zumindest meine abgesteckte Gedankenwelt. Ich bin wieder ich. Irgendwie. Niemand der übermäßig stört, niemand der übermäßigen Einfluß auf mein Gefühlsleben nehmen könnte. Erstrebenswert? Ich weiß nicht. Aber ich tendiere zu einem Ja.
night shadow - 12. Nov, 13:59