Dienstag, 2. Oktober 2007

Es regnet

Ein Tag wie er eigentlich nicht besser hätte sein können: Kaum menschliche Kontakte, viel Ruhe und ein gutes Buch. Und doch ist irgendwas nicht richtig. Ich weiß noch nicht was, allerdings bin ich mir auch gar nicht sicher, ob ich das wissen will. Ohne erkennbaren Grund einmal mehr irritiert, in der Gewissheit, dass es vernünftiger wäre ins Bett zu gehen, anstatt die Zeit mit fruchtlosem Grübeln zu zubringen.

Es regnet und wieder nichts getan,
nur wieder wie im Wahn ein Luftschloß aufgebaut.
Es regnet und wieder eine Nacht
am Fenster zugebracht und Träume durchgekaut.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.

Es regnet, begossen wird die Welt,
wer jetzt nicht schläft verfällt der feuchten Träumerei.
Es regnet - in Müdigkeit verstrickt,
ins Dunkel rausgeschickt, verfusselt sich die Zeit.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.

Es ist schon sehr, sehr lange her,
da sah ich dich im Regen stehen.
Und es ist schwer in den Regen zu sehen
und schwerer noch von alleine ins Bett zu gehen.

Und im Garten blüht die Illusion, das kenn ich schon,
mal sehen, ob sich das Warten lohnt.
Immer wieder geht ein Regen nieder
und am Himmel hängt ein halber Mond.

Element Of Crime

Samstag, 29. September 2007

...

Beende den Tag und lass ihn los. Du hast getan, was du konntest.

Ralph Waldo Emerson

Mittwoch, 26. September 2007

Humor

"Wenn es im Leben kracht, ist Humor ein guter Stoßdämpfer."

Phil Bosmans


Traurig wird es dann, wenn einen nach einem langen Tag auch noch der Humor verlässt. Alle Unwegsamkeiten des Tages so hingenommen, das frühe Aufstehen, den Zoff mit Muttern, die Nervereien der Brüder, ja sogar das erneute Fehlen des Betriebssystems auf dem Rechner und das daraufhin obligatorische Formatieren und darüber den Humor nicht verloren.
Allerdings tauchte plötzlich ein Nachrichtenfenster auf, das eigentlich nichts mehr in meiner Taskleiste zu suchen hat, weil es dieser Mensch prinzipiell schafft mich nach spätestens fünf Sätzen so restlos zu entnerven, dass er nach diesem Gespräch für den nächsten Monat auf der Ignore-Liste landet. Vielleicht sollte ich mal die Konsequenz aufbringen, ihn dort entgültig lassen und meinen Stoßdämpfer neu lackieren ...

Montag, 24. September 2007

Geburtstagsgeschenke

Geschenke sind eine schwierige Sache. Ich selbst tue mich auch schwer damit unter Zwang zu schenken. Ich bin auch niemandem böse, wenn er mir nichts zum Geburtstag schenkt, schließlich schenke ich oft auch nichts oder etwas einfallsloses.
Dieses Jahr habe ich allerdings das mehr oder minder krasse Gegenteil erlebt. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen habe ich nur tolle Geschenke gekriegt, die vielleicht gar nicht mal teuer waren, wo man aber gemerkt hat, dass der Schenkende sich Gedanken gemacht hat.
Es ging um kurz nach 12 los mit einem Parker Kugelschreiber und TipEx. An und für sich klingt das doof, aber da steckt eben eine Geschichte hinter. Ina und ich als die Parker-Kulli-Verehrer und ich als der Chemie-TipEx-Schnorrer. Im Koffer lag dann ein Handtaschen-Bastelbuch nebst Latte-Machiato-Bonbons von meiner Mama, bei denen man auch merkte, dass sie sich Gedanken gemacht hat. Nicht zu vergessen die zwei tollen CDs, die es zum einen von meinem Bruderherz und Bine gab und die geschmackvolle Uhr, die Oma und Opa zusammen aussuchten.
Das tollste aber war die zweite Carcassonne Erweiterung, die Jana mir eben geschenkt hat. Vielleicht aus dem Grund, weil es so süß eingepackt war, vielleicht aber auch, weil ich so fest damit gerechnet habe von irgendwem ein Gesellschaftsspiel zu bekommen und das bisher noch nicht der Fall war.
Auch wirklich schön waren dieses Jahr die vielen lieben Karten und SMS aus Richtungen, aus denen man gar nicht so gerechnet hätte. Vielleicht ist ein Geburtstag in der Ferne doch gar nicht so schlecht, irgendwie gibt er einem die Zeit, die Dinge Stück für Stück aufzunehmen und sich über alles gebührend zu freuen.

Stufenfahrt - zwei Tage danach

Während ich also die fünf Tage Stufenfahrt meine sogenannte "Deeskalations- und Isolationsstrategie" betrieben habe, mich aus jeglichen Konflikten, jeglichen Lästereien und jeglichen gruppendynamischen Prozessen rausgehalten habe, stelle ich nun, zwei Tage später, fest, dass das vielleicht der falsche Weg war. Jetzt bricht sich nämlich langsam aber sicher die ganze angestaute Wut ihren Damm.
Es fing damit an, dass Ina und Felix sich meldeten und zum Burgenland spielen vorbei kommen wollten. Mitten in der ersten Runde meldete sich dann Danny und wurde prompt ebenfalls eingeladen. Der Abend verlief relativ locker und entspannt (abgesehen davon, dass Ina genau den selben Stress schob wie auf der Studienfahrt und sich über alles und jeden dort aufregte). Anschließend fuhren wir gemeinsam noch auf ein Eis zu Mäcces. Auf dem Rückweg, alleine mit Danny, konnte ich nicht mehr an mich halten und der ganze Frust der vergangenen Woche kam hoch.
Der Ärger darüber einmal mehr zunächst abgeschoben zu werden und anschließend als Lückenbüßer benutzt zu werden, als Seelenmülleimer gerade noch gut genug zu sein. Der Frust darüber sich eine Woche lang als Außenseiter zu fühlen und plötzlich, sobald man wieder zu Hause ist, plötzlich doch wieder zu reichen. Die Wut über soviele Dinge, die sich so schwer in Worte fassen lassen, die mir bis eben auch noch gar nicht so klar waren.
Es bleibt die Gewissheit, dass sobald wieder Frieden zwischen dem "Dreamteam" herrscht, der Rest der Welt sowieso wieder abgemeldet ist. Bis zum nächsten Streit.

Samstag, 22. September 2007

Kreisen

Bemerkt, erkannt, verwandt wie früher
Nur das sind keine - keine Wörter hier
"Schön dich zu sehen"
Erinnern, atmen und die Fragen
"Wie lang ist es - ist es eigentlich her"
Berühren im Vorbeigehen
Und du stellst dich ein bisschen sehr nah zu mir
Und im Fahrstuhl: Der Zeitsprung und dann der Alarmknopf

Dies sind nur die kranken Kreise hier
Komische Ellipsen, die wir ziehen
Und - da für Sekunden und weg für Jahre
Und - halt mich bis die Fliehkraft stärker wird
Und die Bahnen uns dann wieder haben
Auf dem Weg
Da für Sekunden, weg für Jahre

Und als die Hitze nachließ
Und die Wörter - kamen, um klar zu stellen
Wussten wir es beide
Ein anderes Universum
Mit andren Sternen und Planeten
Alle Eine andere Umlaufbahn
Und ich weiß, da du morgen woanders bist
Und ich spür, dass es schmerzt und trotzdem gut ist

Hansen Band

Stufenfahrt

Fragmente, Gedankenfetzen. Eben das übliche, was sich in diesem Blog so finden lässt.


15.09.07, 17:43
Die Fahrt

Mittlerweile sitzen wir seit fast zwölf Stunden in diesem wundervollen Bus. Die Luft ist stickig und verbraucht und eigentlich mag keiner mehr weiterfahren, allerdings liegen noch einige Kilometer vor uns. Die Raucher kauen schon wieder unruhig an den Fingernägeln, weil die letzte Pause schon wieder 1 1/2 Stunden her ist. Allerdings entschädigt der Blick aus dem Fenster für einiges. Irgendwie sind die Autobahnen in Österreich eben doch schöner als in Deutschland.
Der Busfahrer ist unfreundlich und hält sich für ungemein lustig ("Das Weiße auf den Bergen ist Schnee."), aber denkt auch nicht daran die Schnauze zu halten. In manchen Momenten vermisst man doch die gute alte Bahn. Keine monotone Stimme, die anmerkt, wo der nächste Halt ist.


16.09.07, 16:56
Geburtstagsgeschenke

Irgendwie ist es diesmal ein zwiespältiges Gefühl Geburtstag zu haben. Zwar wurde mir Punkt 12 ein Ständchen gesungen und es waren reichlich Geburtstagskarten im Gepäck. Allerdings konnte das auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass soviele wichtige, liebe Menschen weit weg sind und so wenig tolle Menschen hier sind. Allerdings sah ich mich auch nicht dazu in der Lage mir die Begebenheiten schön zu trinken, da keine passenden Trinkpartner (ja, irgendwie traurig).
Nach einer ziemlich bescheidenen Nacht (nicht ganz vier Stunden), dank schnarchender Zimmergenossin sah der Morgen nicht sonderlich rosig aus. Das Frühstück war ... einfach, aber der Kaffee war toll (auch wenn niemand diese Meinung teilt). Um 10 Uhr fuhr dann der Bus Richtung Malcesine los. Es galt den Monte Baldo zu besteigen (und besteigen ist tatsächlich der richtige Ausdruck). Zunächst ging es mit der Seilbahn etwa 1700 Meter hoch, dann wurde das schöne Panorama begutachtet. Und dann ging es los: drei Stundne wandern (wobei ich wandern noch nett formuliert finde) und geplante Gipfelbesteigung.
Wer mich kennt weiß, dass ich der Unbegriff der Faulheit und Unsportlichkeit bin und so war es eher weniger überraschend, dass ich schon mit der ersten ernsthaften Steigung meine Probleme hatte und nach etwa einer Stunde absolut am Ende war. Ist mir selten passiert, dass ich vor Erschöpfung geheult habe.
Und einen schicken Sonnenbrand habe ich auch im Gesicht. Wenn mich jemand fragt: Ab jetzt besteige ich jedes Mal an meinem Geburtstag einen wunderbaren Berg.


19.09.07, 01:06
Zickenterror

Das erste Mal einen akzeptablen Tag verlebt. Der Morgen war zwar wirklich anstrengend (07:30 Uhr Frühstück) und auch die Gruppenaktivitäten in Verona waren nervig. Allerdings hatte ich dafür anschließend dafür anschließend vier Stunden Ruhe. Ruhe. Zeit für mich ganz alleine. Und danach war ich auch zu der Gruppendynamik in der Lage, die mir all die Tage vorher fehlte. Das Essen war absolut lecker (auch wenn das wie immer niemand außer mir fand) und auch der Abend war absolut entspannt.
Der einzige Wehmutstropfen: Der Zickenterror, der aktuell herrscht, wobei mich das bei einem Secher-Zimmer eher weniger wundert. Eigentlich wundert es mich eher, dass es die letzten Tage so friedlich war.
Nun denn ... mal schaun, wie lange es dauert bis der Stress beigelegt ist oder eskaliert, wobei ich letzteres noch für wahrscheinlicher halte.
Naja, wie auch immer, mein fester Plan ist nach wie vor mich da raus zu halten. Keine Lust mehr auf das übliche "zwischen den Stühlen sitzen".

22.09.07, 15:53
Hinterher

Wie sollte es anders sein? Natürlich bin ich froh, dass es vorbei ist. Die letzten zwei Tage ist die Situation tatsächlich noch ziemlich eskaliert. Irgendwann hatten wir dann drei oder vier verschiedene Gruppen, die alle nichts mehr mit einander zu tun haben wollten und in denen jeder über jeden her zog.
Ich war auf jeden Fall froh, als wir dann am 20. unsere Zelte in dem Hotel abbrachen, obwohl das auch hieß, dass es nun galt die Zeit bis zur Abfahrt des Busses um 20 Uhr irgendwie herumzukriegen. Ich schloss mich irgendeiner der Gruppen an, ohne mich wirklich dazu gehörig zu fühlen und hatte das Gefühl, als wollte die Zeit gar nicht mehr vergehen.
Schließlich stiegen wir dann doch noch nach einem gemeinsamen Abendbrot beim Italiener in den Bus. Ich glaube ich habe noch nie etwas irritierenderes mitgemacht. Schlafen im anderthalb-Stunden-Takt, alle 1 1/2 Stunden raus, um eine zu Rauchen und auf die Toilette zu gehen. Dementsprechend gerädert stiegen wir dann auch gegen halb 9 in Herford aus dem Bus. Nach einer Dusche und einem ordentlichen Frühstück, holte ich dann erstmal ein paar Stunden nach.

Um ein Fazit zu ziehen: Ich habe mir eine ordentliche Erkältung eingefangen und einen Sonnenbrand im Gesicht. Das einzige was toll an dieser Fahrt war, war das Wetter und hin und wieder der Ausblick. Auf jeden tollen Moment kamen durchschnittlich 10, die total doof waren. Nie wieder "Urlaub" in so einer großen Gruppe. Ich bin und bleibe eben Eigenbrödler aus Überzeugung ...

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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