Manchmal mache ich mir schon selbst Angst. Dass man manchmal nachts nicht schlafen kann ist vielleicht nicht unbedingt ungewöhnlich, aber dass man das unbezwingbare Bedürfnis bekommt Udo Lindenberg zu hören, auf der Suche nach den CDs im Keller noch auf Cat Stevens stößt und sich statt zu Schlafen noch bis halb 2 an der Facharbeit schreibt, obwohl man noch vier Wochen Zeit hat, das finde ich bedenklich. Obwohl weder Udo Lindenberg, noch Cat Stevens nicht einmal übel sind. Aber ersteren habe ich seit bestimmt zwei Jahren nicht mehr gehört und letzteren kenne ich eigentlich nur aus dem Musikunterricht.
Naja, ungewöhnliche Zeiten fördern ungewöhnliche Massnahmen und so.
Trouble oh trouble set me free
I have seen your face
And it's too much too much for me
Trouble oh trouble can't you see
You're eating my heart away
And there's nothing much left of me
I've drunk your wine
You have made your world mine
So won't you be fair
So won't you be fair
I don't want no more of you
So won't you be kind to me
Just let me go where
I have to go there
Trouble oh trouble move away
I have seen your face
And it's too much for me today
Trouble oh trouble can't you see
You have made me a wreck
Now won't you leave me in my misery
I've seen your eyes
And I can see death's disguise
Hanging on me
Hanging on me
I'm beat, I'm torn
Shattered and tossed and worn
Too shocking to see
Too shocking to see
Trouble oh trouble move from me
I have paid my debt now
Won't you leave me in my misery
Trouble oh trouble please be kind
Don't want no fight
And I haven't got a lot of time
Cat Stevens
night shadow - 22. Feb, 22:04
Fahr mich einfach nur nach Hause,
frag nicht nach morgen.
Clickclickdecker
Eigentlich fing der Tag ja ganz gut an. Der Fremde, der mir auf dem Schulweg begegnete, fröhlich lächelte und mir einen guten Morgen wünschte und die 14 Punkte in der SoWi-Klausur kamen mir schon ganz gelegen. Doch irgendwann gegen 14 Uhr begann es abwärts zu gehen. Es ging mir ja schon quer runter, dass wir irgendwann im März zu dritt auf so einem ominösen Konzert zu dritt singen sollen, ohne das es jemand für nötig hält mich zu fragen. Dass das Lied, das wir zu singen haben auch ohne mich ausgesucht wurde, macht die Sache auch nicht unbedingt besser, ist aber vielleicht noch erträglich. Aber als man mich dann heute beauftragte: "Schreib dir da mal irgendwie eine dritte Stimme ein, studier die ein und dann läuft das schon." Ähm ... hallo? Nein, ich übe nicht schon seit zwei Monaten die beiden anderen Stimmen mit ein und bin da überhaupt nicht drin. Und klar, ich bin ohne Frage musikalisch so begabt und habe auch nichts besseres zu tun, als mir eine dritte Stimme zu diesem tollen Lied aus den Fingern zu saugen. Vorallem mach ich doch gerne ständig die Arbeit für andere Leute. Als ich dann ein wenig unwirsch auf die Kritik des Lehrer reagierte, bekam ich nur ein flapsiges "Oh, du bist wohl genervt." zu hören. Nein ... Quatsch.
Irgendwann zwischendurch kam dann per SMS die Ankündigung des Fahrlehrers, dass er für nächte Woche (mal wieder) einen Prüfungsplatz für mich hätte und knallte mir prompt noch eine Fahrstunde rein, in der er mich dann über eine Stunde mit Parken üben beglückte. Mir fällt gerade nichts positives dazu ein, außer, dass er verdammt hartnäckig ist. Mindest fünf verschiedene Parklücken und bei allen das selbe Ergebnisse: nach ca. zehn Mal reinfahren, korrigieren, erneutes reinfahren,, etc. gab er dann auf und fuhr mit mir zur nächsten Parklücke. Das ich nebenher während dem Einfahren in einen Kreisel beinahe einen Unfall gebaut hätte, war vermutlich nebensächlich, auf jeden Fall war er hinterher wohl ein bisschen beleidigt.
Vielleicht doch nicht so die Wahnsinnsidee sich mit leichtem Fieber und komplett dichten Nebenhöhlen unter Menschen zu trauen. Aber schon wieder krank sein kommt nicht in Frage, dazu gibt es zu viel zu tun. Dann doch lieber morgen zum Onkel Doktor und zum wiederholten Male Antibiothika fressen.
Und jetzt gehe ich mich wieder im Selbstmitleid suhlen.
night shadow - 21. Feb, 20:19
Weil die Zeit sich so beeilt
und so wenig bleibt von dem was einmal war
und weil das Licht so leicht zerbricht,
sehen wir die Dinge manchmal selten sonderbar.
Dass das Leben sonderbar ist, ist ja nichts Neues mehr und ich glaube es ist bei weitem auch nicht das erste mal, dass ich das hier nieder schreibe. Und doch erscheint es mir heute mal wieder erwähnenswert.
Das ein oder andere durchaus interessante Telefongespräch geführt, als schlechtes Vorbild bezeichnet worden (ich hoffe mal, dass das nicht allzu ernst gemeint war O.o) und ein anderes mal mehr als einmal den Kopf geschüttelt.
Ich bin nun ja fast gewillt zu sagen, dass eben jeder bekommt, was er verdient, doch ich bin mir einfach nicht sicher, ob das wirklich stimmt oder es doch nur der verletzte und nur enorm langsam heilende Stolz wäre, der aus diesen Worten spricht. Um mit Bestimmtheit zu sagen, dass das schon alles seine Richtigkeit hat, weiß ich im Endeffekt einfach immer noch zu wenig.
Aber will ich noch mehr wissen? Die Antwort ist ein klares Jaein. Neugier und gesunder Menschenverstand sind sich noch nicht so ganz einig. Aber auch wenn die Neugier hin und wieder eine Schlacht gewinnt, so bin ich doch zuversichtlich, dass der Verstand letztendlich siegreich aus dem Krieg hervorgehen wird.
Unsere Bilder sind verschwommen
weil wir nicht mehr zurückkommen.
Nein, zurückkommen braucht und soll das alles nicht. Heute noch weniger, als vor sechs Wochen oder sechs Monaten. Nicht das sich igendetwas entscheidendes verändert hätte, aber im Endeffekt sind es doch die kleinen Details, die hier das Gesamtbild gravierend verändert haben.
Was bleibt ist nur der Rauch
in den man so gern taucht.
Bevor es wieder klar wird,
verschwind ich lieber auch,
denn so viele reden wichtig,
erzählen tolle Geschichten
und uns wird langsam müde
von versteinerten Gedichten.
Wenn die Geschichten denn wenigstens wahr wären. Obwohl es manchmal auch nicht so einfach ist, zu sagen, was wahr ist und was nicht. Im Nachhinein erwies sich allzu oft schon etwas, dass als übertrieben und unwahr abgetan wurde, als wahr. Und vielleicht liegt Wahrheit ja auch, ähnlich wie die Schönheit, immer ein wenig im Auge des Betrachters.
Aber unabhängig davon hängen mir bestimmte Themen langsam wirklich zum Hals raus. Und doch muss man aus unerfindlichen Gründen immer wieder drüber reden, auch wenn man es eigentlich nicht will.
Und wir werden nicht verbrennen
in den Fehlern die wir kennen.
Nein, so wollten wir nie werden
und so werden wir nie sein.
Olli Schulze und der Hund Marie
Nein, wir werden wirklich nicht verbrennen. Wir werden wohl Fehler machen und vielleicht auch welche, die wir kennen, aber trotzdem glaube ich nach wie vor fest daran, dass das niemanden vollends umwerfen wird und dass das Leben immer irgendwie weiter gehen wird.
Wer auch immer hier "wir" ist. Vermutlich alle und keiner. Naja, wer mag darf sich angesprochen fühlen. ;) Alles im allen ohnehin nur ein kleines Brainstorming quasi ... und irgendwie passte "Olli Schulze und der Hund Marie", die nebenher liefen wundervoll zum denken.
night shadow - 18. Feb, 23:15
Ein Rest Whisky, ein Rest Wein, ein Kartenspiel und ein alter Freund, den man die letzte Zeit eigentlich viel zu selten sieht und der Samstag abend ist gerettet.
Die mangelnde Kommunikationsfreude des Menschen gegenüber fällt über dem Kartenspiel weniger auf, als gewohnt und das sein Handy die ganze Zeit nervte, kann man auch großzügig übersehen.
Ärgerlich nur, dass eigentlich ein dritter Mensch zum Karten spielen fehlte, aber so spontan ließ sich eben keiner austreiben.
night shadow - 18. Feb, 00:11
Sommer 2005 (oder was es doch 2004?!), auf einem Spielplatz fand ein durchaus faszinierender Dialog (naja, Monolog trifft es vielleicht doch besser) statt. Jana, die Mutter eines Kumpels (nein, was die dort gemacht hat will niemand wissen) und ich saßen auf einer Bank, während besagter Kumpel und Janas damaliger Freund Ball (*hüstel*) spielten.
Die Mutter erzählte eine Menge fragwürdige Dinge. Beispielsweise erklärte sie uns, dass es einen Bauer gäbe, dessen Hühner grüne Eier produzieren und fragte irgendwann ihren Sohn "Ey Daniel! Du musst den Mädels irgendwann mal die grünen Eier zeigen!" Verständnisloser Blick. "Nein, nicht die Dinger in deiner Hose." Äh ... ok.
Eine Weile später flog dann ein Flugzeug über uns hinweg. "Stellt euch mal vor, wir säßen jetzt in dem Flugzeug und würden auf uns runter gucken." Verwirrtes Schweigen, gefolgt von Gelächter seitens der Mutter. "Das geht ja gar nicht." Ach nein?
Naja ... wo auch immer diese Erinnerung nun her kam ... es war schon ein denkwürdiger Nachmittag, der zumindest im Nachhinein für viel Gelächter gut war. ;)
night shadow - 16. Feb, 19:43
Wenn man flieht kommt man vielleicht zurück,
wenn man bleibt ist man noch nicht da.
Aus tausend Visionen wird man zu einem Stück,
aus tausend Versionen zusammen gesetzt.
Megaherz
Nein, ich werde jetzt nicht anfangen über die Frage nachzudenken, wer ich eigentlich bin. Ich glaube das ist an anderen Stellen schon oft genug geschehen und ich denke man kommt ohnehin zu keinen sinnigen Ergebnissen. Viel mehr möchte ich erneut feststellen, dass sich das "Ich" aus vielen verschiedenen Teilaspekten zusammensetzt.
Auf Familienveranstaltungen bin ich ein anderer Mensch als in der Schule und unter Freunden ist es noch einmal ganz anders. Ich habe eine traurige Seite, eine lustige Seite, eine alberne Seite, eine nachdenkliche Seite, eine zynische, eine mitfühlende, eine schadenfrohe und wer weiß wie viele noch.
Die Frage, die mich gerade beschäftigt ist nicht, welches jetzt das "richtige" Ich ist, weil wohl alle ein Teil des großen Ganzen sind. Vielmehr frage ich mich, ob man sich selbst gewissermaßen zwischen all diesen Ichs verlieren kann. Manche dieser Ichs sind neu, aber zugleich zur Zeit scheinbar recht dominant. Aber gehören alle anderen Seiten, die unter den dominanten Teilaspekten vergraben sind, nicht mehr zu mir? Bin das jetzt nicht mehr ich? Oder bin das nur nicht mehr Ich, wenn diese Gesichter sich nie wieder ans Tageslicht kämpfen?
Und was für Konsequenzen hat das? Gucke ich vielleicht zu selten in den Spiegel und denke mir eines Tages, wenn ich mir selbst ins Gesicht schaue: 'Wer bist du eigentlich?' Muss ich die verschütteten Seiten ausgraben oder lernen die neuen zu akzeptieren oder vielleicht einen Mittelweg finden und mir aus allen Komponenten ein neues Ich zusammenbasteln? Oder sind das doch Dinge, die automatisch, ohne mein Zutun geschehen?
Aber was tue ich dann, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin? Was tue ich, wenn ich eines Tages feststelle, dass ich mich plötzlich in meiner Haut nicht mehr wohlfühle und nicht mehr das "Ich" sein will, dass ich gerade bin?
night shadow - 14. Feb, 20:57