Mittwoch, 13. Dezember 2006

Lehrer und Kritik

Wie kann man als Lehrer Schülern immer wieder predigen, dass man kritikfähig zu sein hat und dann so ausrasten, wenn man selbst einmal kritisiert wird?
Heute, 7. Stunde im Englischunterricht: Die Schüleraktivität ist logischerweise nicht mehr so stark und zugegeben, Hausaufgaben werden in diesem Englischkurs wirklich selten bis nie erledigt. Aber das ist es etwas, das wirklich nicht nur an den Schülern liegt. Wenn man einen Lehrer hat, der prinzipiel 10 Minuten vor dem Klingeln die Stunde beendet, offen zugibt, dass er auf Hausaufgaben nicht sonderlich viel wert legt und im ganzen ziemlich laschen Unterricht macht, dann brauch man sich doch auch nicht zu wundern, dass die Arbeitsmoral gegen 0 geht oder?
Wenn man dann während einer Diskussion darüber, dass in unserer Stufe flächendeckend eher weniger Hausaufgaben gemacht werden, anmerkt, dass es, ohne kritisieren zu wollen, nicht nur an den Schülern liegt, sondern das auch gewissermaßen der Respekt vor den Lehrern da mit reinspielt (ok, zugegeben, ein wenig undiplomatisch formuliert) anfängt auszurasten, dass das ja wohl keine Sache der Lehrer wäre und man das so in der Schule vor 100 Jahren gemacht hätte und sich gar nicht auf weitere Diskussionen einlässt, dann disqualifiziert das einen meiner Meinung nach als kompetenten Lehrer.
Und es gibt noch eine ganze Menge mehr an diesem Lehrer, was man kritisieren könnte, aber nein, der Herr hat ja scheinbar die Weisheit mit Löffeln gefressen.

Montag, 11. Dezember 2006

Und noch 'nen Lied ...

How could anyone ever tell you
you are anything less than beautiful?
How could anyone ever tell you
you are less than whole?
How could anyone fail to notice
that your loving is a miracle
and how deeply you've connected to my soul?

Shania Noll


Merkwürdiges Lied, das merkwürdige Erinnerungen an einen merkwürdigen Abend weckt.
Ich lief mit einer Freundin und einem Bekannten kurz vor zwölf bei meiner Tante auf, die in ihren 50. Geburtstag reinfeierte, obwohl "laufen" vielleicht noch übertrieben ist. Schwanken wäre, aufgrund des vorherigen Alkoholgenusses wohl treffender.
Nichtsdestotrotz, schließlich waren meine lieben Verwandten ja auch allesamt schon recht gut angeheitert, stellten wir uns mit der ganzen Meute in den Garten und sahen der Rakete hinterher, die Punkt zwölf in den Himmel geschossen wurde.
Hinterher wurde jedem der Gäste ein Glas Sekt und der oben stehende Text in die Hand gedrückt und während wir die gute Frau Noll, die aus dem CD-Player trällerte, munter begleiteten, tat der Sekt gemeinsam mit dem restlichen Alkohol in meinem Blut seine Wirkung. Die Frau singt ein und den selben Text bestimmt fünf Mal hintereinander, aber anstatt dass ich irgendwann anfing das Lied mehr oder weniger auswendig mitzugrölen (*hust* ich fürchte singen konnte man das wirklich nicht mehr nennen) tat ich mich mit dem lesen, Takt halten und Töne treffen immer schwerer, so dass ich es schließlich bleiben ließ und fröhlich vor mich hinschwankte.
Gnädigerweise sind meine Erinnerungen an alles folgende ausgelöscht, obwohl mir hinterher nichts wirklich negatives zugetragen wurde.

Tragisch wird es aber erst dann, wenn man, wie zur Selbstgeißlung - und das nicht nur in einer Hinsicht - , nicht davon Abstand nehmen kann das Lied in einer Endlos-Schleife laufen zu lassen.

Sonntag, 10. Dezember 2006

Wunder

Und das zehnte Wunder zieht an dir vorbei.
Du betest, dass es stehen bleibt, zählst bis drei
und es geht vorbei, es geht vorbei,
es geht vorbei, es geht vorbei,
es geht vorbei es geht vorbei.

Wir sind Helden


Schwer einen Anfang zu finden, aber vielleicht sind Wunder ja ein gutes Stichwort. Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich mir wünschen soll, dass die Wunder geschehen oder eben nicht. Das ist vielleicht auch ganz davon abhängig, wie man das Wunder genau definieren möchte.

Mal wieder zu viele Sorgen um jemanden, der die Sorgen vermutlich gar nicht will und von dem ich auch nicht weiß, ob er sie verdient hat oder ob diese Sorgen berechtigt sind.

Durch Zufall auf etwas gestoßen, was ich nicht wissen sollte und nicht wissen wollte und momentan tue ich mich ein bisschen schwer damit dieses Wissen zu verarbeiten, weil ich mir noch nicht sicher bin, ob ich nach diesem Wissen handeln sollte.
Auf der einen Seite ist es wirklich nicht mein Bier und mein Eingreifen könnte alles schlimmer machen, auf der anderen Seite wird es vielleicht auch nur ohne mein Eingreifen wirklich schlimm. Oder eben auch nicht. Außerdem wollte auch niemand, dass ich es weiß. Oder?

Wie verklauseliert man etwas so, dass niemand, nicht einmal die, auf die man anspielt, es verstehen? Es geht einfach nicht.
Und vielleicht ist es auch gar nicht nötig, weil das wohl etwas ist, das ich nur mit mir selbst ausmachen kann.

Samstag, 9. Dezember 2006

Weihnachtsmann vom Dach

Ursprünglich wollte ich einen Eintrag darüber schreiben, wie wenig ich Weihnachten doch eigentlich mag und wie wenig es mir bedeutet. Ich wollte mich darüber aufregen, dass die Großeltern mütterlicher- und väterlicherseits jedesmal furchtbar eingeschnappt sind, wenn wir Heiligabend nicht dort auflaufen und noch eine Menge mehr.
Aber nachdem ich dann heute auf "Wir warten auf's Christkind" von den roten Rosen stieß, musste ich feststellen, dass Weihnachten ja doch seine tollen Seiten hat.

Glaubt mir, ich hab den Weihnachtsmann
mit eigenen Augen gesehen.
Er ist zur Zeit bei uns im Haus
und hält sich dort versteckt.

Er riecht nach Äpfeln und nach Schnee,
er kommt wohl gerade aus seinem Wald.
Seine Augen sehen so traurig aus,
ihm ist bestimmt ganz kalt.

Hört mir irgendjemand zu?
Der Weihnachtsmann ist hier bei uns!
Er hängt auf dem Dachboden rum,
ich glaube er braucht Hilfe und ist in Not.

Plätzchen, Nüsse und Geschenkpapier
sind wild auf dem Boden zerstreut.
Zwischen zwei Wunschzetteln und 'ner Flasche Schnaps
liegt sein Studentenausweis.

Der rote Mantel und sein weißer Bart,
ja selbst die Stiefel liegen neben seinem Sack.
Mittendrin ein umgekippter Stuhl,
auf einer Karte steht von ihm ein Gruß:

"Frohe Weihnacht,
ich hoffe es geht Euch gut,
seid nicht böse über meine Flucht."

Langsam schwingt er hin und her
als wehte ein leichter Wind,
im Rhythmus mit dem Kerzenlicht,
das in der Ecke brennt.

Er hat sich direkt unterm Fenster
an einem Balken aufgehängt,
man kann die Kirchenglocken von hier hören,
wenn man ganz leise ist.

Ein Tagebuch liegt auf dem Tisch,
der letzte Eintrag ist noch frisch.
Nur einen Satz schrieb er groß und breit:
"Ich bin hier und Bethlehem ist weit.

Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch gut,
seid nicht böse über meine Flucht.
Ich schau' Euch trotzdem von hier oben beim Feiern zu
Frohe Weihnacht, ich hoffe es geht Euch allen gut,
seid nicht böse über meine kleine Flucht..."

Die Roten Rosen

Freitag, 8. Dezember 2006

Hannes Wader, Probleme, das Internet und das "richtige" Leben

Irgendwie fühle ich mich die letzten paar Tage nicht mehr so ganz wie ich selber. Habe mir irgendwie eine ziemlich böse Erkältung eingefangen und fühle mich immer noch ziemlich matschig.

Der Tag heute fing allerdings gut an: Meine Mama kam mit der Post herein und drückte mir einen Brief vom Absender "CO-Marketing GmbH" in die Hand. Ich war fast versucht es als Werbung gleich wegzuschmeißen, aber irgendwie war die Neugier doch größer. Ich wunderte mich ein wenig über den mit Tesafilm zugeklebten Briefumschlag und kämpfte eine Weile mit dem fiesen Tesastreifen, doch die Mühe lohnte sich. Es waren die zwei Karten für das Hannes Wader Konzert in Detmold drin. =)
Also wird es doch noch wahr. Ich bin mir zwar noch nicht so sicher, wie klug es ist tatsächlich mit meiner Mutter da hin zu gehen, aber allzu groß ist die Auswahl an potenziellen Hannes Wader Fans hier in der Gegend ja leider nicht.

Ansonsten ist die Welt momentan irgendwie mal wieder komisch. Letztens führte ich mit einer Freundin ein Gespräch darüber, dass sie das Gefühl habe zwei Leben zu leben. Eins in und eins außerhalb der Schule. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es mir ähnlich geht, nur dass sich das bei mir eher nach Internet- und richtigem Leben gliedert, was ja schon nachdenklich macht.
Was aber wirklich komisch ist: Im Internet rede ich hauptsächlich über die Probleme oder Erlebnisse, die ich im richtigen Leben habe, mit den "richtigen Leuten" rede ich meistens über die Dinge, die mich an den "Internetleuten" beschäftigen.
Aber manchmal wird es auch schwierig "richtige Leute" und "Internetleute" von einander zu trennen, weil die Grenzen mittlerweile fliesend sind. Eine gute (wenn nicht sogar meine beste) Freundin wohnt, wie vielleicht schon einmal erwähnt, mittlerweile in Dortmund und zu großen Teilen beschränkt sich der Kontakt nur noch auf ICQ. Umgekehrt gibt es auch einige Menschen, bei denen sich der Kontakt eben nicht nur auf ICQ oder MSN beschränkt, sondern die man hin und wieder mal sieht oder mit denen man telefoniert.

Trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) habe ich manchmal das Gefühl, dass mein Leben außerhalb des Internets wesentlich lustiger und fröhlicher ist, als das, was mit dem Internet zu tun hat. Mag daran liegen, dass es einfacher ist seine Probleme hier loszuwerden oder sich die Probleme anderer anzuhören. Vielleicht ist meine Umgebung jenseits des Internets aber auch einfach unbeschwerter, problemfreier, als die hier. Da sind die größten Probleme dann eben der blöde Lehrer oder der Freund, mit dem man gerade Schluss gemacht hat.
Obwohl das jetzt vielleicht auch wieder übertrieben ist. Auch die Leute "hier" haben Probleme und manchmal nicht zu knapp. Aber man wird aus irgendwelchen Gründen nicht ständig mit der Nase darauf gestoßen und das ist im Internet irgendwie anders.

Irgendwie scheint es so, als hätte ich mal wieder den Faden verloren. *seufz*

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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