Montag, 2. Oktober 2006

Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt

Und doch, obwohl ein jeder von sich strebt
wie aus dem Kerker, der ihn hasst und hält, -
es ist wie ein großes Wunder in der Welt:
ich fühle: alles Leben wird gelebt.

Wer lebt es denn? Sind das die Dinge, die
wie eine ungespielte Melodie
im Abend wie in einer Harfe stehn?
Sind das die Winde, die von Wassern wehn,
sind das die Zweige, die sich Zeichen geben,
sind das die Blumen, die die Düfte weben,
sind das die langen alternden Alleen?
Sind das die warmen Tiere, welche gehn,
sind das die Vögel, die sich fremd erheben?

Wer lebt es denn? Lebst du es, Gott, - das Leben?

Rainer Maria Rilke

Sonntag, 1. Oktober 2006

Tötet den Ernst!

  • Alles begann mit dem harmlosen Satz: "Jetzt mal ganz ohne Ernst ..."
  • "Wer Spaß versteht, versteht den Ernst des Lebens besser als andere." - Ernst Ferstl
  • Andererseits tötet tierischer Ernst jede Kreativität und den Optimismus.
  • Spott ist das bewusste lächerlich Machen eines Menschen, einer bestimmten Gruppe oder deren echter oder vermeintlicher Werte (ganz ohne Ernst).
  • Ernst wird rausgemobbt!
  • Das Reh springt hoch, das Reh springt, das kann es tun, es hat ja Zeit (mit Ernst).
  • Die Jungen beschmeißen die Frösche mit Steinen - aus Spaß. Die Frösche sterben - im Ernst.
  • Aus Spaß wird Ernst und Ernst ist heute drei Jahre alt.
  • Ernst ist tot, lang lebe Hermann!
  • Das Wort Ernst beschreibt eine Haltung der Seriosität, Solemnität, Ernsthaftigkeit - im Gegensatz zu Spaß oder Spott.
  • "Lebensklugheit bedeutet: alle Dinge möglichst wichtig, aber keines völlig ernst nehmen." - Arthur Schnitzler

Wer andre kennt

Wer andre kennt, ist klug.
Wer sich selber kennt, ist weise.
Wer andere besiegt, hat Kraft.
Wer sich selber besiegt, ist stark.
Wer sich durchsetzt, hat Willen.
Wer sich genügen lässt, ist reich.
Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer.
Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.

Laozi

Samstag, 30. September 2006

So ein Tag, so schön wie heute ... ;)

Durch und durch netten Tag erlebt: Erst um 10 aufgestanden, dann für zwei Stunden zur Schule gedackelt, SoWi-LK-Klausur und die 5 Euro für die Stunde Hausaufgabenbetreuung abgeholt, nach Hause gegangen, Smalltalk mit Family gehalten, telefoniert, Besuch für zwei Zigarettenlängen bekommen, fix gedusch, zur Fahrschule gestiefelt (natürlich wieder 26 Fehlerpunkte gemacht -.-), mehr oder weniger unfreiwillig eine neue Fahrstunde für nächsten Donnerstag gemacht, zu Hause schnell was gegessen und dann einen netten Weiberabend gestartet. Vier Mädels und einen Querschnitt durch wirklich alle Themengebiete: angefangen beim deutschen Rechtssystem, über die Ausländerproblematik, bis hin zu Glaube.
Vielleicht sind menschliche Kontakte doch nicht prinzipiell zu verdammen. ;) Einziger negativer Aspekt: Ich fiel mit meinen vier Bier neben den zwei Gar-nicht-Trinkern und der Nur-ein-Bier-Trinkerin mal wieder negativ auf. ^^

Donnerstag, 28. September 2006

...

Warum reicht es eigentlich eine Geschichte, von der man meinte sie sei abgeharkt, einmal zu erzählen und so zu rekapitulieren, um plötzlich alles wieder aufleben zu lassen? Warum tut es plötzlich wieder weh daran zu denken, den Namen zu hören oder auch nur zu lesen? Warum lassen sich sowelche Dinge nicht genauso schnell zu den Akten zu legen, wie sie auch geschehen sind? Wie kann man etwas nachtrauern, von dem man nie weiß, ob es wirklich was geworden wäre, ob es überhaupt das geworden wäre, was man wollte? Und warum versteh ich mich selbst in letzter Zeit nicht mehr recht?

Fragen über Fragen

Die gute und die schwere Zeit -
nichts bleibt jemals stehen.


So ist es eben: Das Leben ist wie eine Achterbahn. Es geht runter, aber irgendwann geht es auch wieder rauf. Und umgekehrt ist es nun einmal genau das gleiche. Auf gute Zeiten folgen ganz unweigerlich schlechte Zeiten.
Aber warum erscheinen einem die glücklichen Zeiten eigentlich nie ganz so glücklich wie die schlechten Zeiten schlecht? Warum scheinen die guten Tage die weniger guten immer weniger wieder wett zu machen? Warum denke ich in Zeiten, in denen Probleme auf einmal weit weg scheinen, immer daran, wann sie wieder zurück kommen?
Warum nicht einfach einmal für den Moment leben, Sorgen Sorgen und Pflichten Pflichten sein lassen und den Augenblick ohne wenn und aber genießen? Warum nicht einfach mal fröhliche Musik auflegen und allen Sorgen zum Trotz unbeschwert durch das Zimmer tanzen (*Jana zuwink*)?
Warum nicht einfach - jetzt wo es keinen akuten Grund mehr zum Unglücklichsein gibt - glücklich sein? Warum sich nicht wie früher an anderen orientieren und sich einreden, dass es einem im Gegensatz zu denen viel besser man geht und man allein deshalb nicht mit seinem Schicksal hadern sollte?

Und woher kommen schon wieder diese ganzen Fragezeichen und Warums?

Mittwoch, 27. September 2006

...

Heute genau das gemacht, was ich eigentlich nicht machen wollte: aus vorgeschobenen Gründen der Schule fern geblieben, bis 11 Uhr im Bett geblieben, kurz bei den Großeltern vorbei gesprungen und mehr oder weniger den ganzen Tag mit lesen verbracht. Aus mir noch etwas unklaren Gründen nicht zur Fahrschule gegangen und momentan auch nicht das allerkleinste Bedürfnis es jemals wieder zu tun.

Auf jeden Fall zum ersten mal beim Lesen wieder den Kopf frei genug gehabt um das zu erleben, was das Lesen so toll macht: sich wirklich in Geschichte und Personen hineinzuversetzen, mitzufiebern, mitzuleiden, mitzufreuen und ein wenig konfus ins richtige Leben zurück zu kommen und sich einen Augenblick zu fragen, was real ist und was nur im Buch geschah.
Der einzige Fehler daran ist vermutlich nur, dass das Buch eine Familiensaga ist, deren Handlung während des 2. Weltkrieges spielt und dementsprechend ernüchternd und wenig amüsant ist.

Es ist was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Erich Fried

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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