Samstag, 5. August 2006

Verkorkster Tag

Angekommen am Punkt, an dem die Füße nicht mehr tragen,
angekommen am Punkt, an dem kein Weitergehen sich lohnt,
angekommen am Punkt, an dem alles was du je gesäht,
angesichts der Größe in Vergessenheit gerät.


Genau das bringt meine momentanen Gefühle auf den Punkt. Heute scheint mal wieder einer dieser Tage zu sein, an denen alles in einem Einheitsgrau verschwimmt, nichts aber auch gar nichts Sinn machen will und jede Handlung mehr Anstrengung zu fordern scheint, als sie es im Endeffekt wert wäre.
Viel zu spät aufgestanden, viel zu viel und viel zu viele der kleinen, alltäglichen Katastrophen erlebt, die einem das Gefühl geben, dass man sich am besten wieder ins Bett legt, die Decke über den Kopf zieht und betet, dass der Tag möglichst schnell vorbeigeht.
Es fing damit an, dass eine Freundin mit einem Problem zu mir kam, für das sie augenscheinlich gar keine Lösung von mir erwartete, sondern das sie einfach nur los werden wollte. Trotzdem macht es mich fertig, dass es mir einfach nicht gelingt das richtige zu sagen oder zu tun, damit es ihr zumindest ansatzweise besser geht.
Die verschimmelte Lieblingsmarmalade, die noch halb brennende Zigarette mit der ich versehentlich durchs Haus lief und die Absage für heute abend sind da eher nebensächlich, aber tragen nicht unbedingt zur Besserung meiner Laune bei.

Warum ...

... sagen mir in letzter Zeit eigentlich ständig Leute ich solle auf andere Leute aufpassen? Ich schaffe es doch auch nur eher schlecht als recht auf mich selber aufzupassen ... und dann auch noch auf andere aufpassen, die vortrefflich auf sich selber aufpassen können? Nein danke ...

Freitag, 4. August 2006

Unsicherheit

hm ... gerade mal wieder eine ganze Menge im Kopf und der Versuch es mal mehr oder minder geordnet aufzuschreiben.

Zum einen habe ich seit einigen Tagen das Gefühl nicht mehr allem oder vielleicht eher allen gerecht zu werden. Eine ganze Weile einfach nur so für mich vor mich hingelebt und immer nur eine, maximal zwei Personen gleichzeitig gehabt, die meine Aufmerksamkeit zum gleichen Zeitpunkt forderten. Im Moment scheinen es teilweise deutlich mehr zu sein und das überfordert mich mitunter doch ein wenig. Ich bin einfach keine typische Frau, ich bin nicht multitaskingfähig. Oder zumindest nur bedingt. Wenn ich telefoniere kann ich nicht nebenher noch zwei ICQ-Gespräche führen und auch noch alle mit gleicher Aufmerksamkeit behandeln.
Vielleicht ist das Problem in dem Fall aber auch einfach, dass ich mir selbst zuviel Stress mache. Ich wäre gerne für alle da, würde gerne allen zu hören, allen Trost spenden, jedem genau das erzählen, was er hören will. Trost spenden war noch nie etwas, dass ich besonders gut konnte und in den seltensten Fällen weiß ich, was jemand hören will und erzähle es ihm dann auch noch. Aber zumindest zuhören konnte ich und zeigen, dass ich Interesse an meinem Gegenüber habe und zumindest versuche mich mit seinem Problem auseinanderzusetzen. Ich fürchte nur, dass mir eben diese Fähigkeit mehr und mehr verloren geht, dass bald niemand mehr mit seinen Problemen und Problemchen zu mir kommt, weil ich Stück für Stück die Fähigkeit zum zuhören verliere.

Etwas weiteres, das mir heute mal wieder bitter aufstieß, war das Gefühl nicht gewollt zu werden und das dann gleich zweimal. Das eine mal war weniger tragisch, weil es nicht das erste mal war und längst gewusstes nur noch einmal wesentlich deutlicher machte und in diesem Fall ist der Schmerz schon längst der Wut gewichen, was es vielleicht auch nicht unbedingt besser macht.
Der andere Fall liegt ein wenig anders, weil es eher überraschend kam und ich mir immer noch nicht so sicher bin, was da eigentlich los ist. Und vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Vermutlich sollte ich es auch einfach sein lassen und mich da gar nicht erst festbeißen, nichts investieren, weil die Aussicht auf Erfolg gering ist. Aber gut, das hatten wir auch schon einmal.

Was am Ende dieses Tages bleibt ist eigentlich nur Unsicherheit. Unsicherheit, ob ich mich richtig verhalte, Unsicherheit darüber, ob es sich lohnt bestimmten Menschen Vertrauen zu schenken, Unsicherheit über alte und neue Beziehungen, Unsicherheit darüber, ob ich überhaupt in der Lage dazu bin das Richtige zu tun, den richtigen Weg zu finden.
Und was vielleicht das schlimmste ist: Unsicherheit ob ich wirklich der Mensch bin, der ich sein will, ob andere mich genauso oder zumindest ähnlich sehen, wie ich es selber tue oder ob ich mir selbst nur etwas vorgemacht habe.

Kleine Brüder auf Reisen

Heute morgen habe ich mich selber fast nicht wieder erkannt. Mein kleiner, 13-jähriger Bruder ist heute das erste mal alleine mit der Bahn übers Wochenende weggefahren und meine Mutter schon früh morgens arbeiten gefahren. Also bin ich als nette, große Schwester extra heute "früh" um 10 Uhr aufgestanden, habe ihn geweckt, ihm Frühstück gemacht, eine Menge gute Ratschläge mit auf den Weg gegeben und ihn dann schließlich Richtung Bus los geschickt.
Eigentlich ja gar nicht meine Art so einen auf Glucke zu machen. Und ich frage mich ernsthaft, ob mir das jetzt zu denken gibt.

Donnerstag, 3. August 2006

Schade

Jetzt ist die Friede-Freude-Eierkuchen doch tatsächlich seit einer Weile wieder verflogen. Irgendwann eben doch wieder angefangen nachzugrübeln, ein paar Gespräche geführt, die mal wieder wütend machen, zuviele Gedanken im Kopf, die zu nichts führen und da immer noch nicht so recht hineinpassen, ein paar Lieder gehört und sich blöderweise an den Menschen erinnern lassen, von dem sie kamen. Damals. Mittlerweile habe ich wirklich das Gefühl, dass das vor einer halben Ewigkeit war. Es sind einfach andere Gedanken und Gefühle da, die alles andere weniger wichtig erscheinen lassen und den Rest irgendwie überlagern.
Außerdem wird mir immer mehr bewusst, dass die Ferien in einer Woche schon wieder um sind und es langsam Zeit wird sich der bösen, grausamen Welt zu stellen. Wieder zur Schule gehen, langsam mal die Sache mit der Fahrschule in Angriff nehmen, überhaupt mein freiwilliges Exil wieder aufzugeben. Obwohl Exil ja auch falsch wäre. Eigentlich habe ich mich die letzten Tage wirklich verdammt viel unter Menschen begeben. Aber dann eben immer freiwillig und nur unter Menschen, unter die ich mich auch begeben wollte.
Ich fürchte die nächsten Wochen wird einfach einiges auf mich zukommen und im Moment verspüre ich nicht die allerkleinste Lust mich den Dingen die da kommen mögen zu stellen. Zumindest den meisten nicht.

Mittwoch, 2. August 2006

Gute Laune

Heute habe ich doch tatsächlich mal eine frohe Botschaft zu überbringen, auch wenn ich nicht weiß, ob es irgendwen interessiert. Mir geht es das erste mal seit Wochen oder vielleicht sogar Monaten wieder total gut. Und egal wie sehr ich drüber nachdenken, mir fällt wirklich kein Aber ein. Gerade ist die Welt wirklich toll, auch wenn es regnet und obwohl gerade vor der Tür die Straße geteert wird. Nicht mal das verpasst der guten Laune einen Dämpfer. Hachja ... manchmal ist das Leben eben doch schöner, wenn man nicht fragt oder nachdenkt, sondern einfach akzeptiert und lebt. :)

Dienstag, 1. August 2006

Freundschaft im Wandel?!

Mal wieder widerstreitende Gefühle. Eben mit einer guten Freundin telefoniert, die für ein Jahr nach Dortmund geht und gerade ihren ersten Arbeitstag hinter sich gebracht hat. Auf der einen Seite klang sie so glücklich und zufrieden wie schon lange nicht mehr und klar, da freut man sich natürlich für sie. Gibt kaum einen Menschen, dem ich es mehr wünschen würde.
Auf der anderen Seite frage ich mich aber ob zwischen neuer Stadt, neuer Wohnung, neuer Arbeit und neuem Freund noch ein Platz für mich bleibt und wo ich den finden werde.
Nein, eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass ich irgendwo ein Plätzchen finden werde, schließlich haben wir gemeinsam schon viel erlebt und obwohl um uns rum die Welt immer im Wandel war, wir selbst uns verändert haben, blieb die Beziehung doch fast immer die gleiche. Aber vielleicht ist genau das der springende Punkt. Bisher haben wir eben viel gemeinsam gemacht und erlebt und wurden daher vielleicht auf gleiche oder zumindest ähnliche Art und Weise verändert. Wenn wir jetzt beide zwei unterschiedliche Leben führen, dann verändern wir uns vielleicht auch in andere Richtungen.
Aber vielleicht mache ich mir gerade auch viel zu viele Gedanken. Vielleicht ist das einfach nur meine Angst vor Veränderung. Vielleicht sollte ich einfach weniger denken und abwarten. Irgendwie wird sich das schon alles regeln.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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