Ein leerer Bauch, ein wilder Blick,
das Herz verhärtet, den Kopf im Strick.
Ein Tag wie jeder andere: ohne Liebe, ohne Glück
Ein Schritt nach vorne, zwei zurück.
Doch nichts hat Bestand,
nicht mal das Leid
und selbst die größte Scheiße
geht mal vorbei.
Laß es zu, dass die Zeit sich um Dich kümmert.
Hör mir zu, mach es nicht noch schlimmer,
denn es gibt 'nen neuen Morgen,
'nen neuen Tag, ein neues Jahr.
Der Schmerz hat Dich belogen:
Nichts ist für immer da!
Die Angst vor Schlimmerem treibt Dich voran,
denn alles was Du sahst - von Anfang an -
waren kleine Tragödien von Liebe und Tod,
von Armut und Elend, Sehnsucht und Not.
Das menschliche Gehirn ist schon etwas merkwürdiges. Normalerweise hat dieses Lied etwas, was Kraft gibt und mich auch mal wieder aufbaut. Aber gerade ruft es Erinnerungen an einen Tag vor nun fast zwei Jahren wach. Die zwei Stuttgarter Mädels waren hier und wir beschlossen gemeinsam mit Jana eine kleine Zugfahrt zu unternehmen. Warum? Um einen Kerl zu besuchen, warum auch sonst? Totale Panik gehabt, Kloss im Magen, aber die drei taten alles, um mich irgendwie aufzubauen. Irgendwann holte irgendwer einen Diskman mit einer Onkelz-CD raus, wo auch das besagte Lied drauf war, was vielleicht erklärt, warum ich dieses Lied hin und wieder mit jenem Ereignis assoziere.
Ok, das mit dem Kerl war irgendwie nichts. Über ICQ und Skype war es eben was anderes, als sich so gegenüber zu stehen. Und um der Wahrheit die Ehre zu geben, es hätte auch nie und nimmer gepasst. Trotzdem tat es weh, dass er sich hinterher eine ganze Weile nicht gemeldet hat. Trotzdem tat es weh, im darauffolgenden Herbst zu erfahren, dass er mit einer der Stuttgarterinnen angebandelt hatte. Beides aber gewiss nicht, weil ich ernsthaft in ihn verliebt gewesen wäre.
Ersteres wohl schlicht und ergreifend aus verletzem Stolz, zweiteres, weil ... ja, warum eigentlich? Wegen dem Gefühl von einer Freundin verraten worden zu sein? Weil es verletzte, dass man es nicht für nötig hielt mir so eine "Kleinigkeit" mitzuteilen? Ich weiß es nicht. Und trotzdem habe ich gute Mine zum bösen Spiel gemacht, weiter gelächelt, so getan, als ob es mich nicht weiter stört, sogar noch versucht sie in ihrem Liebeskummer zu trösten.
Tja ... das ist wohl der Preis dafür Konflikte zu meiden und stattdessen lieber alles was weh tut zu schlucken und zu hoffen, dass es sich verdrängen lässt. Dafür muss man dann wohl auch in Kauf nehmen, dass es hin und wieder mal hoch kommt.
Aber das was mich gerade wirklich nachdenklich macht ist, das ich den Kerl trotzdem hin und wieder noch mal treffe und alles so ganz anders ist, als beim ersten mal. Ungezwungen, lustig, nicht mehr so verkrampft.
Vermutlich bin ich einfach nicht für sowas wie verliebt sein geschaffen und darum sollte ich es wahrscheinlich auch einfach sein lassen.
night shadow - 17. Jul, 23:30
Beim Aufräumen eines dieser tollen, alten Freundschaftsbücher gefunden (jaaa ... auch ich hatte mal sowas ;)) und einen fast genau sechs Jahre alten Eintrag von einer Freundin gefunden, mit der ich auch heute noch befreundet bin. Alles der übliche Mist, den man in dem Alter eben reinschreibt, aber auch etwas, dass Erinnerungen weckte, wenn auch eben gerade erst.
Was ich nicht mag: essen
Erst gelesen und nur kurz meldete sich eine kleine Stimme, die etwas mit Magersucht vor sich hinbrabbelte. Aber gerade kam dann die Erinnerung an eines dieser Gespräche, die man schnell wieder vergisst, aber an die man sich immer mal wieder erinnert.
Das muss jetzt auch schon wieder an die zwei Jahre her sein. Auf jeden Fall saßen wir gemeinsam mit ihrem damaligen Freund in dem Garten der besagten Freundin und beide holten eine ihrer Leichen aus dem Keller.
Sie erzählte, dass sie eine ganze Weile magersüchtig gewesen war, irgendwann sogar vor dem Fenster (wohlgemerkt 2. Stock) gestanden hatte und ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte zu springen. Bis ihre Mutter hochkam und ihr eine Ohrfeige gab.
Es macht einen schon nachdenklich, wenn eine gute langjährige Freundin mit so etwas rausrückt. Da fragt man sich wirklich 'Was für eine Freundin bist du eigentlich, wenn du nicht einmal merkst, dass sie magersüchtig ist/war?'
Das was der Kerl erzählte machte auf eine andere Art und Weise nachdenklich, weil wir ihn da wohl kaum zwei oder drei Monate kannten. Er erzählte, dass seine Mutter irgendein ominöses Gen hätte, dass dafür sorge, dass man für Krebs besonders anfällig sei und das er dieses Gen vermutlich geerbt habe.
Alles in allem war es auf eine nicht ganz fassbare Art und Weise ein schöner Abend, weil man sich so irgendwie näher kam, man gezwungen wurde sich mit den Gegenüber mal irgendwie anders auseinander zu setzen und man das Gefühl bekam, dass einem Vertrauen entgegen gebracht wird.
night shadow - 16. Jul, 23:03
Ein Tag reich an Erkenntnissen.
1.) Ich bin tatsächlich in der Lage trotz Ferienfaulheit innerhalb von nicht mal 8 Stunden mein Zimmer komplett auf den Kopf zu stellen und irgendwie das Wunder zu vollbringen, dass es hinterher ordentlicher aussieht, als vorher.
2.) Mit den Haaren die ich seit dem letzten mal Saugen verloren habe, könnte man mindestens 10 Echthaarperücken herstellen.
3.) Mein Teppichboden war wohl vor Jahren irgendwann blau. Kauft niemals blauen Teppichboden, vorallem nicht so ein blau. Der ist so verdammt empfindlich. >.<
4.) Es macht neugierig Flecken zu sehen, an deren genauere Herkunft man sich nicht mehr erinnert. Wenn man sich dann allerdings doch wieder an die Herkunft erinnert, dann schlägt man die Hände vor den Kopf und wünscht sich, sie wäre doch in Vergessenheit geblieben.
5.) Ich besitze wohl doch noch Bücher, die ich noch nicht gelesen habe und die sogar recht vielversprechend klingen.
6.) Mein Reciverkabel ist zu kurz und ich habe eindeutig zu wenig Steckdosen im Zimmer (gut das ich sowieso nur noch so wenig fern schaue ;)).
7.) Es ist durchaus mal amüsant in teilweise bis zu 6 Jahre alte Klassenarbeiten zu gucken und das mit den Lateinarbeiten erst dann grinsend aus der Hand zu legen, wenn man die erste 5 gefunden hat (was übrigens nicht so arg lange gedauert hat ;)).
8.) Man sollte nie auf die Idee kommen ein paar Jahre altes Parfüm aufzutragen. Zum einen schien ich damals ein wenig an GeschmacksGeruchsverirrung zu leiden (tu ich vermutlich immer noch, aber darum habe ich mir seit bestimmt drei Jahren auch nur noch Parfüm schenken lassen, anstatt es mir selbst zu kaufen ;)) und zum anderen wird es auch dann nicht besser, wenn man drei verschiedene übereinander sprüht (eher im Gegenteil).
9.) Scheinbar habe ich doch dieses Frau-Schuh-Gen. Ohne, dass es mir wirklich bewusst war, komme ich doch tatsächlich auf über 10 Paar Schuhe und trotzdem bilde ich mir ein, dass ich keine gescheiten habe. Irgendwie beängstigend.
Hinzu kommt, dass ich mich jetzt mit CD-Hüllen totschmeißen kann und mein Schreibtisch immer noch schon wieder aussieht wie Sau. *seufz* Bin mal gespannt, wie lange der Rest mehr oder weniger ordentlich bleibt. ;)
night shadow - 16. Jul, 00:12
Es gibt im Leben nur eine Sünde und die ist den Mut zu verlieren.
Johannes Mario Simmel
night shadow - 15. Jul, 00:22
Irgendwie befremdlich, wenn man in einem Blog einen Eintrag liest, der vor ein paar Wochen noch genauso von mir hätte kommen können. Aber richtig merkwürdig wird es erst dann, wenn man argwöhnen kann, dass es um genau die selbe Person geht, auch wenn ich die Blogeintragschreiberin nicht mal kenne.
Da beruhigt es ungemein, dass einen das nicht mehr vollends niederknüppelt. Ok, es macht nachdenklich und ist auch nicht sonderlich angenehm, aber es tut zumindest nicht mehr weh.
Einen Moment lang habe ich tatsächlich mit dem Gedanken gespielt die Verfasserin des besagten Blogeintrages mal zu kontaktieren, um ein bisschen Klarheit zu schaffen, aber andererseits wozu denn? Warum riskieren Wunden wieder aufzureißen, die gerade frisch vernarbt sind? Warum sich in etwas einmischen, das mich nichts mehr angeht? Warum die Zuschauertribüne verlassen und wieder auf die Ersatzbank oder gar aufs Spielfeld zurückgehen?
Nein danke, ich werde mir das weiter aus der Ferne anschauen, hin und wieder unqualifizierte Kommentare abgeben und ansonsten froh sein, dass ich da raus bin.
night shadow - 14. Jul, 14:06
...
Es juckt und brennt.
es quält mich und martert,
es kotzt mich an
unser menschliches Theater.
Weit weg - weit weg von besseren Tagen.
Weit weg - allein mit 1000 Fragen.
Weit weg - ich höre dich weinen.
Weit weg - hat die Sonne aufgehört zu scheinen.
...
Böhse Onkelz
Ja, es kotzt mich wirklich an dieses menschliche Theater. Und andererseits brauche ich es doch, bin ich drauf angewiesen.
night shadow - 14. Jul, 00:39
Nur weil man sich so dran gewöhnt hat,
ist es nicht normal,
nur weil man es nicht besser kennt,
ist es nicht - noch lange nicht - egal.
Erscheint mir mittlerweile als wäre es eine kleine Ewigkeit her, dass ich diesen Teil eines Songtextes von Kettcar zu lesen bekam. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch der Meinung, dass das so einfach nicht stimmt. Es gibt einfach Dinge die will oder kann man in vielen Fällen nicht ändern. Was soll man beispielsweise an dem Tod eines geliebten Menschen ändern? Was kann man ändern, wenn man sich in jemanden verliebt, der diese Liebe nicht erwiedert? Was soll man tun, wenn sich jemand partout nicht helfen lassen will? Was kann man als einzelner gegen so etwas übermächtiges wie einen ganzen Staat tun?
Vielleicht könnte man in manchen Fällen ja sogar etwas ändern, wenn man es versuchen würde. Wenn man die liebgewonnen Passivität aufgibt, sich aufrafft und etwas tut. Oder es zumindest versucht.
Aber was ist schlimmer? Es mit aller Macht versuchen und zu scheitern und damit auch die Enttäuschung in Kauf zu nehmen oder es gleich sein zu lassen und sich sein Leben lang zu fragen "Was wäre wenn?".
Ich fürchte ich bin und war nie eine Kämpfernatur und daher werde ich wohl auch weiterhin versuchen Dinge die unabänderbar scheinen sind zu akzeptieren. Wozu sinnlos Kraft mit Kämpfen vergeuden, wenn man am Ende doch sowieso dazu verdonnert ist kläglich zu scheitern?
night shadow - 14. Jul, 00:24
Vor ein paar Tagen beim googlen auf
diese Website gestoßen, festgestellt, dass mein Opa unter den unten genannten aufgeführt ist, die Seite spontan ausgedruckt und ihm vorhin in die Hand gedrückt. Die Belohnung war zunächst totale Überraschung und dann freudiges Erinnern. Schön, wenn man Menschen, die einem wichtig sind doch noch iirgendwie eine Freude machen kann. :)
Dafür anschließend noch ein ein bisschen befremdliches Erlebnis gehabt. Fix noch zum Zigarettenautomat gelaufen und dort eine Ansammlung von vier älteren Herren vorgefunden, die aber auch breitwillig Platz machten, als ich mit meinem Kleingeld klapperte. Alles in allem ja nichts ungewöhnliches, aber irgendwie irritierten die Seitenblicke, die mir zugeworfen wurden. Ich konnte förmlich schon hörren, wie die dachten "Noch so jung und schon am Rauchen. Tz, tz, tz ... die Jugend von heute." Ok, vielleicht gebe ich in sowelchen Fällen auch einfach zuviel darauf, was andere Menschen denken, aber irgendwie hat es mich enorm gestört.
night shadow - 12. Jul, 20:52
Sie sieht durch die Wolken die Sonne
und stellt sich hart in den Wind.
Sie ist nie zu bequem,
sie hat mir gezeigt
wie Leichtigkeit gelingt,
wie einfach sowas klingt.
Ja, es gibt einen Menschen, der immer die Sonne zu sehen scheint, egal wie dunkel die Wolken sind, die sie verbergen. Einen Menschen, der so einen unerschütterlichen Optmismus besitzt, dass er ihn selbst in den dunkelsten Momenten nicht vollends zu verlassen scheint. Ein Mensch, der zuhört, motiviert, hilft und ehrlich ist. Jemand mit dem man auch sich auch mal die halbe Nacht beim telefonieren und komische Spiele spielend um die Ohren schlägt. Jemand, von dem man weiß, dass er da ist, wenn man ihn braucht, aber auch jemand von dem man weiß, dass man ihn nicht drängen muss, sondern dass er von selbst kommt, wenn er Probleme hat und reden will. Jemand mit dem man lachen und mitunter recht böse Witze reißen kann.
Kurzum mein persönlicher Held, mein Motivator und nicht zuletzt eine gute Freundin.
Danke.
night shadow - 12. Jul, 15:10