Jeden Tag treten
Menschen in mein Leben
und wieder raus,
ich habe aufgehört zu zählen
Wir begrüßen uns mit Floskeln,
versehen uns mit Spott,
belegen uns mit Dogmen,
doch richten kann nur Gott.
Dies ist ein dunkler Ort,
weil du ihn dazu machst.
Dies ist ein dunkler Ort
und du hast ihn erdacht.
Wir warten auf den Tod,
verschwenden unsre Zeit,
tun was man von uns erwartet,
zahlen den Preis für unsre Feigheit.
Die Tage ziehen vorbei,
wir scheißen und fressen,
unsre Zimmer sind Särge,
Geld hilft uns zu vergessen.
Wir leben unbedeutende Leben
und bewirken nichts.
Dich verschluckt das Vergessen
und niemand erinnert sich an dich!
Böhse Onkelz
plueschhase - 22. Jun, 21:40
Ich bekam in letzter Zeit öfter den Satz zu lesen "Wenn ich nach außen wieder lachen kann, einen auf heile Welt mache, dann geht es allen anderen um mich rum auch besser." (zwar nicht wortwörtlich, aber sinngemäß). Und ich habe mich jedes mal wieder gefragt, ob diese Menschen das eigentlich selber glauben. Vielleicht täusche ich mich da ja auch ganz böse, aber irgendwie bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass man als "richtiger" Freund merkt, wenn es jemandem dreckig geht, egal ob er versucht das mit einem Lachen zu überspielen. Und selbst wenn nicht, man kann die fröhliche Fassade gar nicht immer, ganz ohne Pause aufrecht halten. Irgendwann blitzt, wenn auch nur für ein paar Augenblicke, die wahre Stimmung durch.
Ich wage mal zu behaupten, dass es einfacher ist zu wissen, wie es in einem Menschen aussieht und vorallem warum es so in ihm aussieht, als irgendwann davon überrannt zu werden, wenn die Fassade fällt.
Und noch mehr auf den Keks gehen mir all die Leute, die behaupten, dass ihnen ohnehin niemand zu hören würde, dass sich niemand für sie oder ihre Probleme interessiert. Zu sagen, dass es niemanden gibt, mit dem man reden, dem man sich anvertrauen will ist die eine Sache, das akzeptiere ich ohne weiteres. Aber zu behaupten, dass da niemand ist, den es interessiert, das halte ich für eine glatte Lüge. Sogar ich finde Menschen, die sich meine Probleme und Problemchen anhören.
Und auch der Kommentar, dass man andere Leute nicht mit seinen Sorgen belasten will, kann ich nicht mehr hören. Ist es nicht einfacher zu wissen, warum es dem anderen schlecht geht, als nur zu sehen, das es ihm nicht gut geht, aber mehr oder weniger hilflos daneben zu stehen und sich zu fragen, was da gerade falsch läuft? Hinzu kommt noch, dass man sich auch mal fragen sollte, ob man nicht das Recht dazu hat "egoistisch" zu sein. Reden hilft in vielen Fällen und warum dann nicht einfach mal das Risiko in Kauf nehmen, andere zu "belasten"?
Naja, ich habe mich noch nie jemandem zum reden aufgezwungen und werde jetzt auch definitiv nicht damit anfangen. Wer will, der darf gerne und wer eben nicht will, der soll meinetwegen an seinen Problemen ersticken. -.-
plueschhase - 22. Jun, 14:11
Juhu ... die 9-stündige Kunstexkursion liegt endlich hinter mir. Eine gute Stunde Hinfahrt, zwei Stunden durch die "Herrenhäuser Gärten" gestiefelt, anschließend zwei Stunden die Hannover Innenstadt unsicher gemacht (und sämtliche H&Ms, NewYorkers und Pimpkis mindestens fünfmal durchwühlt -.-), geschlagene drei Stunden durch das Sprengler-Museum gelatscht und anschließend noch eine Stunde wieder zurückgefahren.
Resultat: Bohrende Kopfschmerzen, ein Bein, das nicht mehr so will, wie ich und zu guter letzt die Erkenntnis, dass auch das wirklich nicht meine Welt ist. Weder die Botanik, noch die Kunst. Zugegeben, die Herrenhäuser Gärten waren ja ganz nett anzuschauen und für einen kleinen Spaziergang sind sie sicher auch nicht verkehrt, aber es will mir nicht in den Kopf, warum man dort mit 90 Mann unbedingt hinfahren muss.
Und das Kunstmuseum? Klar, auf gewisse Art und Weise hat es schon was, aber andererseits, was soll das denn? Es will mir einfach nicht in den Kopf, wie man sich stundenlang Bilder von längst toten Menschen angucken kann und dabei auch noch versucht irgendetwas hinein zuinterpretieren. Das ist ja noch schlimmer, als bei Gedichten. Kann mir irgendwer beweisen, dass sich der Dichter/Künstler wirklich was dabei gedacht hat? Vielleicht hat er Dinge ja auch einfach nur geschaffen, ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, ohne sich darum zu kümmern, was man da hinterher herein interpretieren könnte.
Und selbst wenn nicht: Wenn ich ganz ehrlich bin ist es mir in den meisten Fällen sowas von egal, was diese Menschen gedacht haben oder ausdrücken wollten.
Und ja: Ich bin ein Kunstbanause. ;) Und vielleicht einfach zu ignorant, um sowelchen Dingen etwas abzugewinnen.
plueschhase - 21. Jun, 19:11
Gerade frage ich mich ernsthaft, warum ich heute morgen überhaupt aufgestanden bin. Gut, ich hatte zwar erst zur 3. Stunde, musste also erst um 9:15 Uhr aufstehen, aber eigentlich war klar, dass in der letzten Doppelstunde Info nicht mehr viel passiert. Und so ist es dann auch. Der ganze Kurs surft im Netz, anstatt die gestellten Aufgaben zu erledigen und natürlich bin auch ich da keine Ausnahme.
Aber irgendwie ist das auch plöt, so ganz ohne eigene Favoriten und mit leerer ICQ-Kontaktliste. Und außerdem ist das Netz so furchtbar langsam. Und Info ohne Anna ist sowieso immer doof.
Naja ... und was blüht mir heute noch hübsches? Gleich erstmal eine Freistunde und Kaffee trinken im Seals, eine Stunde Mathe und eine Stunde Bio. Und dafür bin ich wirklich aufgestanden? Aber schlafen wäre wohl auch schwierig geworden, weil die Bauarbeiter seit einer Woche das erstemal wieder am werkeln waren. Bei meinem Glück sind die sowieso die ganzen Ferien da am schaffen und da die ja gnädigerweise immer morgens um halb sieben anfangen, wird das diese Ferien wohl nicht viel mit ausschlafen. Deprimierend.
*seufz* Und immer noch 30 Minuten to go ... Naja ich werden mir mal irgendeine Beschäftigung suchen und aufhören das arme Blog-Dings vollzumüllen. ;)
plueschhase - 20. Jun, 10:48
5-Minuten-Pause, die Raucher stehen wie immer draußen und plötzlich, ohne ersichtlichen Grund kommt Melancholie auf. "Ist euch eigentlich klar, dass wir in nicht mal zwei Jahren fertig sind? Nie wieder hier zur Schule?" Noch vor einem Jahr wäre die Reaktion stürmende Begeisterung gewesen. Aber heute folgte darauf erstmal Stille. "Hm ... weiß einer von euch schon, was er hinterher machen will?" - "Jup. Studieren." - "Und was?" - "Lehramt." Und auch hier wäre die Reaktion vor einem Jahr ganz anders ausgefallen. Gelächter oder zumindest ein skeptischer Blick. Aber stattdessen ein nachdenklicher Blick. "Und was für Fächer?" - "Philosophie und Deutsch." Und darauf hin entspann sich ein Gespräch über Vor- und Nachteile des Lehrerdaseins. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass wir alle auf irgendeine Art und Weise erwachsen geworden sind. Bis vor einer Weile wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass man mit manchen Leuten aus meiner Stufe wirklich ernsthafte Gespräche, über Dinge die einen wirklich bewegen, führen kann. Vorallem mit den Kerlen nicht. Das Bild der unreifen Jüngchen, die nur Sex und Alkohol im Kopf haben, ist wohl mittlerweile doch überholt.
Auf der anderen Seite aber auch wieder ein Erlebnis, dass negativ aufstieß. Freistunde und wie so oft machten wir uns auf ins Seals, das nahe gelegene Cafe. Unterwegs kamen wir an der Sonderschule vorbei und da kam gerade ein Schub Schüler raus. Einer von denen fragte - nicht einmal wirklich unhöflich, aber in nicht ganz so akuratem Deutsch wie man dazu sagen muss - "Habt ihr mal die Uhrzeit?" - "Nein, nicht für dich." Ok, ich persönlich hätte diesem Menschen jetzt auch die Uhrzeit mitgeteilt und das stieß dann schon ein bisschen sauer auf. Dann der nächste Kommentar: "Gut, dass ich kein türkisch kann, so muss ich mir den Scheiß, den die erzählen wenigstens nicht anhören." und zum Abschluss: "Die Anstalt gibt den Irren wohl wieder Auslauf."
Und da habe ich mich doch ernsthaft gefragt, ob ich mir da jetzt was drauf einbilden kann, dass ich die gymnasiale Oberstufe besuche. Habe ich einem Haupt- oder Sonderschüler dadurch jetzt menschlich irgend etwas vorraus? Scheinbar nicht, weil sonst würde man sowelche Sprüche wohl nicht mehr anbringen.
plueschhase - 19. Jun, 13:47
Ich sinke ins Nichts, in endlose Leere.
Nur dunkles Geheimnis, erdrückende Schwere.
Mal wieder eines dieser scheinbar bodenlosen Tiefs, aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint. Seit gestern mittag möglichst jeden menschlichen Kontakt vermieden und so mal wieder in eine der üblichen "Wochenend-Depris" gerutscht. Es ist gerade mal wieder alles so verflucht sinnlos. Ich bin mir im klaren darüber, das es im Endeffekt nur an mir liegt mein Leben weniger sinnlos, weniger einsam zu gestalten, aber paradoxerweise will ich das eigentlich gar nicht. Ich will nicht raus unter Menschen gehen, will nichts sinnvolles tun, will eigentlich nichts anderes, als das es aufhört.
Mal wieder viel zu viel im Kopf, das raus will, aber sich nicht in Worte fassen lässt.
plueschhase - 17. Jun, 20:24
Einer dieser Augenblicke, in denen man sich kopfschüttelnd fragt, nach welchen Kriterien und wie das Schicksal die Wege jedes einzelnen Menschen festlegt und sie miteinanderverknüpft, nur um sie im nächsten Moment wieder auseinander zureißen. Und dann fällt mir auf, dass es mir eigentlich egal ist. Aber trotzdem ist es hin und wieder interessant zu verfolgen, was das Schicksal so mit anderen treibt und festzustellen, dass es nicht nur einem selbst so merkwürdig mitspielt. Hinzu kommt, dass man Vermutungen anstellen kann, was das Leben mit der ein oder anderen Person vor hat und sollten diese Vermutungen dann zu Tatsachen werden, kann man - wenn auch nur still zu sich selber - sagen "Ich habe es doch gesagt!". Und da das in den seltensten Fällen positive Dinge sind, bleibt einem zumindest die Befriedigung, dass man Recht hatte.
Klingt jetzt vielleicht traurig, ist es wohl auch, aber so ist nun mal das Leben.
Tja ... das war jetzt zwar nicht das, was ich sagen wollte, aber ich nehme mal an, dass mein Computer langsam aber sicher vollends seinen Geist aufgibt, interessiert wohl noch weniger. Oder das meine Nasennebenhöhle immernoch ziemlich ekligen gelben Schleim produziert. Naja ... lassen wir das vielleicht lieber.
plueschhase - 17. Jun, 19:09