Donnerstag, 29. Juni 2006

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Es ist doch wirklich ein Kreuz. Ich meine hallo? Ich habe Ferien. -.- Muss man da denn wirklich um halb 7 anfangen genau vor meinem Fenster zu rödeln? Und das auch noch in der Lautstärke? So das man nicht mehr weiterschlafen kann? Langsam fürchte ich, dass das mit meinen täglichen 12 Stunden Schlaf verdammt schwer werden könnte. *seufz*

Mittwoch, 28. Juni 2006

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Fast drei Jahre ist es jetzt her und doch erscheint es mir manchmal (so wie heute) so, als wäre es erst ein paar Tage her.

Die Haustür, die morgens um 6 Uhr ins Schloss fiel und das Auto, das kurz darauf die Einfahrt verließ. Der Radiowecker, der um 7 Uhr ansprang , das Lied, das in dem Moment lief (Jeannette - Kick you out my life, irgendwie passend wie sich im Nachhinein makabererweise herausstellen sollte) und ich glaube unterbewusst war es mir in dem Augenblick schon klar. Kurz darauf der Anruf: "Na, seid ihr alle wach? Sollt ja nicht zu spät zur Schule kommen." und der Schlußsatz mit einer Stimme, die nur zu deutlich verriet, dass sie die Tränen nur mühsam zurück hielt: "Nini, es geht zu Ende."
Die widerstreitenden Gefühle ins Krankenhaus oder zur Schule zu gehen. Das Pflichtgefühl siegte. Die horrorenden sechs Stunden Schule, in denen alles nur wie durch dichten Nebel zu mir durchdrang und immer noch der Gedanke herumschwirrte zum Krankenhaus zu gehen. Der Weg von hinten durch den Wintergarten ins Haus, meine Mutter die im Flur stand und mich unter Tränen in den Arm nahm. "Heute morgen um 9 Uhr war es vorbei."
Heidi, die total aufgelöst klingelte, mich in den Arm nahm, einmal durch den Flur lief und total konfus wirkte. "Wo ist sie?" - "Beim Beerdigungsinstitut."
Der Griff zum Telefon, die paar wenigen Worte mit tränennasser Stimme: "Es ist vorbei." - "Was ist vorbei?" - "Er ist tot." - "Ich bin in einer halben Stunde da." Jana, die tatsächlich eine halbe Stunde später vor der Tür stand und mich in den Arm nahm. Janas Mutter, meine Mutter, Jana und ich, wie wir alle vier weinend im Flur standen.

Dienstag, 27. Juni 2006

Missverständnis

Wenn Herfords Bürgermeister und ein Bär, der Bayern unsicher machte, den gleichen Namen tragen sind Missverständnisse eigentlich vorprogrammiert. So ergab sich an einem lauschigen Morgen auch ein interessantes Gespräch: "Bruno ist tot." - "Wie? Bruno ist tot? Wirklich?" - "Ja." - Wie das denn?" - "Wurde erschossen." - "Warum das denn?" - "Der war doch gemein gefährlich."

Montag, 26. Juni 2006

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Ohne Eintrittskarte
ohne Ausweis
ohne Empfehlungsschreiben

... ein wenig
umhergehen ...

ohne Begründung
ohne Pflichtgefühl
ohne Zwang

... ein wenig
verweilen ...


hm ... ich glaube ich war heute das erste mal wirklich total freiwillig in der Kirche. Warum? Die ehrliche Antwort ist aus Langeweile. Heute zusammen mit Jana ein bisschen die Stadt unsicher gemacht, shoppen gewesen und anschließend wollten wir ins Kino. Nachdem dann alle Läden abgegrast waren und um 6 langsam aber sicher die Bürgersteige in der Herforder Innenstadt hochgeklappt wurden liefen wir an der Johannis Kirche vorbei und mehr aus Spaß meinte ich, dass man ja mal hineingehen könnte. Gesagt, getan und ich muss sagen, es war kein Fehler.

Wer mich kennt weiß, dass ich kein sonderlich kirchentreuer oder gottgläubiger Mensch bin, aber trotzdem war das eine Erfahrung für sich. Mir war gar nicht bewusst, dass die Kirche so alt und vorallem so schön ist. Es war wirklich ein Erlebnis, das sich nur schwer in Worte fassen lässt. Obwohl es der Spruch oben ganz gut trifft.

Der einzige Wehmutstropfen war nur zu entdecken, dass manche Menschen in ihrer Zerstörungswut nicht einmal vor so etwas zurückschrecken. Und das die Kirche eine Viertelstunde nachdem wir rein gegangen waren geschlossen wurde. Aber das war bestimmt nicht der letzte Besuch dort.

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Nenn mich, wie du willst,
gib mir deinen Namen,
ich bin so wie alle sind,
ich hab euch nichts zu sagen

Böhse Onkelz


Ein paar Gespräche geführt, die mal wieder Stoff zum Nachdenken gaben, aber irgendwie hapert es gerade mal wieder daran, das in die rechten Worte zu fassen ... vielleicht morgen wieder.

Freitag, 23. Juni 2006

Memento

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem dieses wiederfuhr
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: Den eigenen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der anderen muß man Leben.

Mascha Kalèko


Gelesen und festgestellt, dass das mal wieder genau das trifft, was mir hin und wieder mal durch den Kopf geht.

(Un)Verständnis und gut gemeinte Ratschläge

Ich erinnere mich noch schemenhaft, wie eine gute Freundin sich vor ein paar Jahren bei mir ausheulen wollte, weil ihre Eltern sich trennten. Ok, ich war jung, aber ich muss auch eingestehen, dass ich sie damals einfach nicht verstand. Ich konnte nicht nachvollziehen, was in ihr vorging, wie sie sich fühlte. Das änderte sich schlagartig, als meine Eltern sich ebenfalls trennten. Plötzlich war das Verständnis und damit wohl auch die gemeinsame Basis gegeben. Plötzlich war da etwas, worüber man sich austauschen konnte.
Was ich damit sagen will ist eigentlich nur, dass ich ungemeine Probleme damit habe, mich in die Lage von Personen zu versetzen, die in Situationen sind, in denen ich selbst noch nie war. Die Floskel "Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht." liegt da meistens schnell auf der Zunge, aber seit einer Weile gebe ich mir Mühe sie runter zuschlucken, weil sie in vielen Fällen eine glatte Lüge wäre. Generell sind Floskeln und gut gemeinte Ratschläge schnell zur Hand und ausgesprochen, bevor man länger darüber nachgedacht hat. Aber bei eingehender Betrachtung hilft meistens weder das eine, noch das andere.
Erstaunlicherweise bringt mich diese Erkenntnis aber nicht dazu davon gänzlich Abstand zu nehmen. Jedesmal wenn mir jemand sein Leid klagt bin ich versucht die üblichen hohlen Phrasen anzubringen und Ratschläge zu geben, von denen mir selbst gleich schon von Anfang an klar ist, dass sie ein wenig realitätsfern sind und eher in eine Seifenoper als in das wahre Leben passen. Mir ist mittlerweile klar, woher diese fast schon reflexartige Handlung kommt. Wenn jemand zu mir kommt und von einem Problem erzählt, dann habe ich fast immer auch das Gefühl, dass man von mir erwartet, dass ich es löse oder bei der Lösung zumindest tatkräftig mithelfe. Außerdem könnte schweigendes Zuhören eventuell als Desinteresse gewertet werden. Aber mittlerweile frage ich mich, ob bloßes Zuhören manchmal nicht doch das richtige ist. Den Gegenüber seinen Kummer von der Seele reden lassen und hoffen, dass er gar nicht mehr will. Nicht erwartet, dass man seine Probleme löst.
Aber ich glaube anschließend würde ich mich noch mehr als Versager fühlen. Bei gut gemeinten Ratschlägen ist die Chance das sie fruchten vielleicht minimal, aber es besteht immer noch die kleine Hoffnung, dass sie es tun.

...

Hätte ich nur ein Luftgewehr,
dann wäre das gar nicht schwer.


Der Gedanke kam mir auch vor ein paar Tagen, als ich morgens im Bett lag und eine Mischung von Baulärm und Vogelgezwitscher es unmöglich machte wieder in den Schlaf zu finden.

HG

Dreh dich um,
dreh dich um.
Vergiß deine Schuld, dein Vakuum.
Wende den Wind, bis er dich bringt
weit zum Meer.
Du weißt, wohin.

...

Der Trend geht zum Zweit­blog.

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