Mal wieder ein bisschen Gedankenchaos und mal wieder der unbeholfene Versuch es zu ordnen. Womit es anfing: Keine Ahnung. Auf jeden Fall waren die Gedanken an ihn auf einmal wieder da. Erinnerungen die mal wieder ungewollt von irgendwoher aufstiegen, obwohl ich doch meinte sie eigentlich fest verschlossen zu haben. Und dann wieder die altbekannte Frage: Was wäre wenn das damals nicht passiert wäre? Was, wenn er noch hier bei uns wäre? Auf der einen Seite wären viele Dinge gewiss anders gelaufen, ja manche nicht mal passiert.
Auf der anderen Seite tut es aber immer noch weh, dass er nicht mehr da ist. Das er soviele Dinge nicht miterleben wird, das ich soviele Dinge nicht gemeinsam mit ihm erleben kann, niemals erfahren werde, wie er über manche Dinge denkt, nie erfahren werde, ob er mit dem Lebensweg, den ich einschlagen werde einverstanden ist. Dazu kommt, dass er bis auf wenige Ausnahmen keinen einzigen meiner Freunde mehr kennen gelernt hat, folglich ihn auch niemand mehr kennengelernt hat, niemals kennen lernen wird. Ob das schlimm ist? Vermutlich nicht, aber irgendwie fühlt es sich komisch an, jetzt wo mir das alles klar wird.
Außerdem gibt es soviele Dinge, die wir noch gemeinsam machen wollten oder die ich gerne mit ihm gemacht hätte. Noch einmal zum Nürnburgring fahren, ein Konzert von Hannes Wader besuchen ...
plueschhase - 16. Jun, 21:22
Die Herzen sind verschlossen,
die Blicke leer und kalt.
Brüderlichkeit kapituliert
vor Zwietracht und Gewalt,
und da ist so viel Not und Sorge
gleich vor unsrer Tür,
und wenn wir ein Kind lächeln sehn,
so weinen zehn dafür.
Der Himmel hat sich abgewandt,
die Zuversicht versiegt.
Manchmal ist's, als ob alle Last
auf meinen Schultern liegt.
Doch tief aus meiner Ohnmacht
und aus meiner Traurigkeit
sprühe ich das Wort "Hoffnung"
auf die Mauern meiner Zeit.
Reinhard Mey
plueschhase - 15. Jun, 22:32
Die Selbsterkenntnisse scheinen sich die letzten paar Tage auf merkwürdige Art und Weise zu häufen.
Was auch immer mich darauf brachte: Es scheint so als wäre ich in letzter Zeit unbewusst mehr und mehr zum Kontrollfreak mutiert. Früher wusste ich nicht alles was so um mich herum vorgeht, warum auch? War weder die Notwendigkeit, noch der Wille zu vorhanden.
Irgendwann begann sich das dann langsam zu wandeln, immer mehr Leute schienen den Drang zu verspüren mir irgendetwas anvertrauen zu müssen und irgendwann stellte sich dann sowas ähnliches wie der "ultimative Durchblick" ein. Naja ... ist vielleicht übertrieben, aber auf jeden Fall wusste ich meistens was so vor sich geht und den Rest konnte ich immerhin vermuten und mir die Zusammenhänge zusammenreimen.
Irgendwann kam dann wohl der Punkt, an dem die Fähigkeit verloren ging sich Dinge zusammenzureimen, vielleicht weil der Informationsfluß an manchen Stellen verloren ging, vielleicht aber auch, weil ich vom passiven Zuschauer auf irgendeine Art und Weise zum aktiv werden gezwungen wurde. Ist vielleicht doch etwas wahres dran, dass man von außen mehr Dinge sieht, als wenn man mitten drin steckt.
Aber es ist ja nicht nur das. Ich habe irgendwie generell das Gefühl mehr und mehr die Kontrolle zu verlieren und langsam dämmert mir, dass man eben nicht immer die Kontrolle behalten kann, dass man irgendwann loslassen muss. Und irgendwie frustriert das ungemein.
plueschhase - 15. Jun, 17:50
...
Sie sitzt seit Stunden vor dem Fenster,
sie blickt stundenlang ins Nichts.
Der Tag ist um, die Nacht gekommen,
der Mond scheint kahl auf ihr Gesicht.
Sie erinnert sich an alte Zeiten,
alte Freunde, altes Leid,
hofft nach Dingen die mal kommen.
Keiner hört sie wenn sie weint.
So bleibt sie allein, zählt die Stunden bis zur Ewigkeit.
Sie ist allein, keiner da der bei ihr bleibt, wenn sie weint.
Sie ist allein, zählt die Stunden bis zur Ewigkeit.
Sie ist allein, keiner da der mit ihr weint.
Und wieder spürt sie die Tränen auf ihrem Gesicht.
Sie würde lieber nicht hier sein, ihre Hoffnung zerbricht.
Sie versucht zu entkommen doch gelingt es ihr nicht.
...
Planlos
plueschhase - 13. Jun, 18:26
Etwas, was mir heute ziemlich bitter aufgestoßen ist: zum wiederholten Male die Erkenntnis, dass ich einfach zu naiv, zu leichtgläubig bin. Und vielleicht in mancherlei Hinsicht auch zu gedankenlos.
Darauf stieß mich der Anblick eines Mädchens aus meiner Stufe. Ich hatte und habe sie immer nur am Rande wahrgenommen, zwar hin und wieder mal zwei Sätze mit ihr gewechselt, sie für nett befunden, aber mich auch nie weiter mit ihr beschäftigt, weil sie eben nicht meine Kragenweite zu sein scheint.
Ist aber auch der typische Typ zum Übersehen: Ruhig, leise Stimme, klein und dünn. Obwohl dünn schon gar kein Ausdruck mehr ist, mager trifft es wohl besser. Eigentlich schon auffällig mager. Und trotzdem wäre ich nie auf den logischen Rückschluß gekommen, bis mich vor ein paar Wochen jemand mit der Nase drauf stieß: Sie ist magersüchtig. Soviel also zum Thema Naivität.
Gut, zu meiner eigenen Verteidigung: Wie ich bereits erwähnte, ich kenne sie kaum und habe auch so gut wie keinen Kontakt zu ihr und wohl auch genug andere Sachen, die mich die letzte Zeit beschäftigt haben, aber trotzdem habe ich nicht einen einzigen Gedanken mehr daran verschwendet. Bis heute. Bis ich sie heute da stehen sah, die dürren Arme, der ganze magere Körper.
War schon irgendwie erschreckend. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, weil mir bewusst wurde, dass das nicht nur bei dieser einen speziellen Person so ist oder war. Trotz langem Nachdenken fiel mir nicht eine einzige Situation ein, in der es mich nicht überfordert, überrascht und umgehauen hätte, wenn jemand mir von seinen Problemen erzählte, obwohl es in vielen Fällen eigentlich absehbar war oder zumindest hätte sein müssen.
Aber so langsam scheine ich zu begreifen, dass die meisten Menschen bessere Schauspieler sind als ich. Aber was ist die logische Konsequenz daraus? Hinter jedem Menschen ein dunkles Geheimnis erwarten und versuchen sich auf alle Eventualitäten vorbereiten? Geht das überhaupt? Und würde das nicht alles ändern? Ich weiß es nicht.
Zumindest scheint das die logische Erklärung zu sein, warum mich das Lesen mancher Blogs nicht immer, aber doch immer mal wieder ziemlich niederschlägt. Der Blick hinter die Fassade, Dinge zu erfahren, von denen man manchmal denkt, dass man gar nicht das Recht hatte sie zu erfahren.
Und nichtsdestotrotz möchte ich nichts davon missen. Keinen dieser Momente, in denen mir jemand eine seiner Sorgen, einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit erzählte und auch das Blog lesen nicht. Den all das gibt einem die Chance einen Menschen besser kennenzulernen, ihn einzuschätzen und im Endeffekt auch besser auf ihn einzugehen, auch wenn das wohl der Punkt ist, der mir am wenigsten gelingt.
Und da ich mich mittlerweile damit abgefunden habe, dass ich kein Tröster sondern eher ein Trostsuchender bin, lässt sich mit der Hilflosigkeit zumindest zu einem gewissen Teil besser umgehen.
Ich folge Dir tief – tief in die Nacht.
Bis in den Abgrund Deiner Seele steige ich hinab.
plueschhase - 12. Jun, 21:25
*grinz* Ein paar Menschen scheinen der Meinung zu sein, man könnte die globale Erwärmung durch einmal hüpfen stoppen. Und dafür haben die sich in den Kopf gesetzt weltweit 600 Millionen Menschen zum hüpfen zu bringen. Angeblich kriegt man dadurch die Erde nämlich in eine leicht geänderte Umlaufbahn. Nähres dazu auch
hier.
Prinzipiell hat die Idee ja mal was. Ich versuche mir gerade den Blick meines Mathelehrers vorzustellen, wenn ich ihm dann um 12:40 erkläre, dass ich mal gerade runter muss um einmal gegen die globale Erwärmung zu hüpfen. Oder am besten starte ich eine Aktion alá "Herford hüpft" und bringe ganz Herford dazu zu springen. Und danach reiße ich die Weltherrschaft an mich. *kopfschüttel*
plueschhase - 12. Jun, 14:10
Ich hör die Glocken schlagen,
zähl die Schläge durch die Nacht.
Ich hab Angst einzuschlafen,
hab mir jeden Traum zerdacht.
Fühl mich wie im Wartezimmer
und mein Magen rebelliert.
Das ist nicht mehr so wie immer,
dass es sich irgendwie beim Aussitzen verliert.
Mir ist schwer zumute,
niemand der die Wunden leckt.
Alles leichte, gute hat sich abgewendet,
hat mich in Gewissenshaft gesteckt.
Was ist passiert?
Was ist nur passiert?
sich zu freuen ist so schwierig,
wenn man friert
Was ist passiert?
Was ist nur passiert?
Wenn sich die Lebenslust verliert,
was ist mit mir passiert?
hm ... irgendwie bringt es Pur gerade mal wieder so verdammt gut auf den Punkt.
plueschhase - 11. Jun, 21:03
Mal ein paar Fakten:
- Mehr als 23 Millionen Menschen sind seit 1981 an den Folgen von AIDS gestorben - das entspricht der Bevölkerungszahl ganz Skandinaviens. Weltweit sind 40 Millionen Menschen infiziert, die Hälfte davon sind Mädchen und Frauen.
- 6,5 Millionen AIDS-kranke Menschen brauchen Viren hemmende Medikamente, doch nur eine Million werden versorgt. Von den 660.000 AIDS-kranken Kindern bekommen nur 20.000 antiretrovirale Medikamente.
- AIDS tötet immer mehr Kinder: Rund vier Millionen Kinder unter 15 Jahren sind bereits an den Folgen von AIDS gestorben. Allein in den Jahren 2003 und 2004 starben mehr als eine Million Kinder an den Folgen der Immunschwäche. Die Hälfte aller HIV-infizierten Säuglinge stirbt vor dem zweiten Geburtstag.
Auf die Idee gebracht durch
diese Website. Finde es eine gute Idee, denke, dass man es unterstützen sollte und deshalb auch dieser Eintrag.
plueschhase - 11. Jun, 17:13