Wohin verzieht sich abends eigentlich immer jeglicher Optimismus, jegliche Hoffnung, alles Gute, alles was Wärme und Trost spendet? Warum legt sich, sobald draußen die Nacht dämmert, die Dunkelheit auch immer wieder auf mein Gemüt? Und das obwohl nach logischen Gesichtspunkten doch alles wieder gut wird - gut werden muss - und mir klar ist, dass morgen, sobald die Sonne wieder da ist, alles wieder viel freundlicher aussieht.
Macht vielleicht nur mehr als deutlich, dass ich gar nicht so "darki" bin, wie manche Leute auf den ersten Blick meinen, sondern, dass es nichts gibt, was ich mehr fürchte, als Dunkelheit und Einsamkeit. Also bleibt mir wohl mal wieder nichts, als ins Bett zu gehen und die Hoffnung auf das bessere Morgen nicht aufzugeben.
plueschhase - 20. Mai, 23:40
Was war jetzt eigentlich das schlimme daran? Das der "Besuch" so spontan war? Ursprünglich sollte es doch nur ein kleines, abendliches "frische Luft schnappen" werden. Ab wann und wieso meine Schritte mich ausgerechnet dort hin führten ... keine Ahnung. Das es anfing zu regnen, als ich diesen Entschluss gefasst hatte und das es aufhörte, nachdem ich wieder weg war, hat wohl eher was mit Zufall zu tun und mehr darein zu interpretieren wäre Schwachsinn.
Vielleicht war es ein Fehler das erste mal ganz alleine hinzugehen. Das sobald ich dort war eine Menge Erinnerungen von damals auf mich einströmten kam nicht überraschend und es war auch nicht das, was mich umgehaun hat. Es war viel mehr diese erschreckende Leere, die sich plötzlich in mir breit machte, als ich vor ihm stand. Es war nichts mehr da. Keine Trauer, keine Wut, gar nichts. Es war, als hätte jemand einen Knopf gedrückt und damit alle Gefühle abgestellt.
Vielleicht hätte ich mir wünschen sollen, dass es so bleibt, denn ob das hier besser ist, weiß ich noch nicht ...
plueschhase - 19. Mai, 21:13
Manchmal wünscht man sich, dass manche Dinge nie geschehen wären, dass man Menschen nie getroffen hätte, dass man manche Dinge nie erfahren hätte.
Aber im nächsten Moment wird einem dann bewusst, dass alles zwei Seiten hat. Jedes Erlebnis, jeder Mensch, jedes Stückchen Wissen zieht unweigerlich Konsequenzen nach sich, löst wiederum Ereignisse aus, sorgt dafür, dass man andere Menschen kennenlernt, vermittelt einem neues Wissen.
Man kann die Welt eben doch nicht in schwarz und weiß, gut und böse, positiv und negativ einteilen. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und in vielen Fällen wird man wohl nie die ganze Sache eines Dinges erschließen können. Und in den meisten Fällen ist das wohl auch ganz gut so ...
plueschhase - 17. Mai, 21:06
Wieso erinnert mich nach nun fast drei Jahren nur ein Geruch immer noch an ihn? Oder was vielleicht eher entscheidend ist, wieso häufen sich in letzter Zeit die Dinge, die ich mit ihm assoziiere? Ein Film, ein bestimmter Geschmack (wieso hasse ich Kokusnüsse eigentlich seitdem?) oder eben ein bestimmter Geruch. Und wieso tun die Erinnerungen manchmal immer noch so weh? Ist doch eigentlich alles längst abgehakt und diesmal nicht bloß verdrängt, sondern zum Großteil wirklich verarbeitet.
Vielleicht liegt es einfach an der Art und Weise wie das alles abgelaufen ist. Mehr oder weniger sitzengelassen werden, ohne ein Wort der Erklärung und hinterher festzustellen, das er gleich zur nächsten gehüpft ist, ist nicht so ein erbauendes Gefühl. Und das, obwohl mir eigentlich von Anfang an klar war, dass er ein Arsch ist. Und bis heute immer noch die Frage, die wohl ewig auf eine Antwort warten muss: Warum hast du dich überhaupt auf ihn eingelassen?
Naja ... zumindest war ich anschließend wenigstens einmal in meinem Leben konsequent und habe den Kontakt komplett abgebrochen. Und trotzdem bleiben ein paar Wunden zurück, die vielleicht nie vollständig verheilen werden ...
plueschhase - 17. Mai, 16:47
Vorhin mal wieder ein schönes Erlebnis gehabt. 5-Minuten-Pause und wie so oft findet sich der Großteil der Raucher der Stufe in der nicht so ganz offiziellen Raucherecke, die noch mehr oder weniger auf dem Schulhof liegt, ein. Die normale Reaktion der Lehrer, die dort vorbei kommen, sind entweder ein missbilligender Blick oder der Kommentar, dass die Raucherecke ja eigentlich am Obst und Rauchen auf dem Schulhof nicht gestattet sei. Nicht so mein Mathelehrer. Der stiefelt an uns vorbei, grinst, bleibt stehen, holt seine eigene Schachtel Zigaretten vor, zündet sich eine an, bemerkt nur ganz trocken: "Ihr sollt doch nicht soviel rauchen!" und geht unter dem gutmütigen Gelächter davon.
Überhaupt ist der Mensch genial. Pädagogisch meiner Meinung nach zwar eine absolute Null, aber dafür hat er so eine tolle Art von Humor. Zum Beispiel irgendwann letztes Jahr. Ich sitze in der Mathestunde, wie immer eigentlich keine wirkliche Lust aufzupassen und es gibt ja auch tausend wichtigere Dinge. In dem Fall war es dann eben mal die Hände einzucremen. Ich creme mir also die Hände ein, denk mir nichts Böses dabei und als ich dann aufgucke, fange ich einen total giftigen Blick von besagtem Mathelehrer auf. "Na, soll ich zur nächsten Stunde mal nen Schminkspiegel mitbringen?" Die einzig logische Antwort darauf: "Klar!" Aus dem giftigen Blick wird ein breites Grinsen. "Gut, aber nur, wenn ich mir dann auch nen Aschenbecher mitbringen darf!"
Hachja ... manchmal sind Lehrer eben nicht nur Feinde, sondern auch Menschen, mit denen man hin und wieder mal Lachen kann.
plueschhase - 17. Mai, 15:31
Mal sehn, ob es mir heute mal gelingt, dass was mir so im Kopf herumschwirrt auch zu Papier zu bringen.
Mir kam heute zum wiederholten Male die Frage, ob das was ich im Moment tue wirklich das ist was ich will. Nein, das was ich will ist es sicher nicht. Es ist wohl eher notwendig. Zum einen ist man - angeblich - heutzutage ohne vernünftigen Schulabschluss gar nichts mehr, auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr konkurrierfähig, kriegt also keinen vernünftigen Job und geht zwangsläufig irgendwann vor die Hunde. Und für immer auf die Kosten von Muttern oder Vater Staat leben? Nein, danke! Zum anderen sehe ich momentan aber auch einfach keine andere Alternative, als weiterhin zur Schule zu gehen. Ausbildungsplatz suchen? Zu spät für dieses Jahr, die Wahrscheinlichkeit, dass sich etwas finden lässt ist auch eher gering und was vermutlich das Entscheidende ist: Ich müsste erstmal wissen, zu was ich mich denn ausbilden lassen möchte.
Aber warum gelingt es mir nicht, mich in das Unabänderliche zu fügen? Warum kann ich nicht akzeptieren, dass ich noch mindestens die nächsten zwei Jahre Tag für Tag um 8 aufstehen und mich in die Schule bewegen muss? Das ich weiterhin Klausuren schreiben muss, weiterhin Hausaufgaben machen muss, weiterhin den selben, größtenteils ungeliebten Gesichtern täglich ansichtig werde?
Und woher kommt dieser Pessimismus, dass ich Fächer wie Englisch, Mathe und Bio niemals packen werde? Ich müsste mich doch einfach nur regelmäßig auf den Hosenboden setzen und was für meine Noten tun. Warum gelingt mir das nicht? Warum ist der innere Schweinehund mal wieder stärker? Warum flüstert er im Hintergrund immer leise "Wozu denn, wirst du hinterher nie wieder brauchen, kommst auch irgendwie so durch!"?
Und was vielleicht noch viel entscheidender ist: Was kommt hinterher? Was mache ich, selbst wenn ich irgendwann mein Abi in der Tasche haben sollte? Studieren gehen? Obwohl ich doch genau weiß, dass ich zum pauken einfach zu faul bin und dass an der Uni eben kein Lehrer mehr da ist, der mir im Falle eines Falles mal in den Hintern tritt oder mir unter die Arme greift. Und überhaupt: Was würde ich studieren wollen? Was ist mit Studiengebühren?
Und Ausbildung? Da wird sich auch in zwei Jahren wohl noch genau das gleiche Problem wie heute stellen. Zu was soll ich mich überhaupt ausbilden lassen? Wie und wo finde ich einen Ausbildungsplatz? Und was kann ich überhaupt schaffen, wenn die Faulheit doch immer die Oberhand hat irgendwie? Vielleicht sollte ich mir doch einfach öfter "selber in den Pupper treten", wie meine Englischlehrerin es immer so schön formuliert. Aber wie genau stelle ich das an?
Vielleicht sollte ich mir auch einfach mal einen allwissenden Menschen suchen, der Antworten auf all meine ungelösten Fragen weiß ... aber wo finde ich so jemanden?
Und irgendwie klingt das alles mal wieder so ... weiß auch nicht ... banal. Das trifft auch alles irgendwie noch nicht den Kern des Problems. Fakt ist einfach, dass mir noch nicht ganz klar ist, was ich mit meinem Leben anfangen soll und das sich diese Frage nicht mehr lange, so wie bisher, verdrängen lassen wird Zwei Jahre können verdammt schnell vorbei sein ...
plueschhase - 16. Mai, 21:28
Vielleicht sind es gerade diese Momente, die das Rauchen für mich zu dem machen, was es eben ist. Gemütlich draußen im Garten den lauen Maiabend genießen, den Vögeln lauschen und zehn Minuten einfach mal die Welt Welt sein lassen, die Seele baumeln lassen.
Warum das nicht auch ohne geht? Ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich wüsste es auch gerne.
plueschhase - 15. Mai, 21:25