Jeha ... ich hab mich doch tatsöchlich unter Menschen gewagt. Und das auch noch mehr oder weniger freiwillig. Naja gut, vermutlich wurde ich auch einfach nur überrascht und hatte keine Gelegenheit mir das alles gut genug zu überlegen, war ja auch irgendwie eine spontane Aktion.
Um Viertel nach acht eine SMS gekriegt nach dem Motto "Wir gehen um halb neun auf die Kirmes, kommst du mit?" Kurz überlegt und dann eben spontan zugesagt, weil noch nen Abend alleine vorm Computer abhängen war ja auch nicht so die rosige Aussicht. Irgendwie mal wieder das Kunststück fertig gebracht sich innerhalb von einer Viertelstunde gesellschaftsfähig zu machen und die fünf Fußminuten zu Thorsten hinter mich gebracht. Zusammen mit Marcus und Thorsten bei Stef ins Auto gehüpft und es fast im selben Augenblick wieder bereut. Der Mensch hat wirklich einen Fahrstil, der verboten gehört. ^^ Die Fahrt hab ich dann damit zugebracht mich zu fragen, welcher Teufel mich geritten hat, als ich beschloss mit den drei Kerlen auf die Kirmes zu gehen.
Nach einem kurzen Zwischenstop bei der Bank und bei der Tanke erreichten wir dann die Kirmes und mussten uns erstmal mit dem Problem "Wie finden wir jetzt einen Parkplatz?" herumschlagen. Gut, Stefs Auto ist klein und kompakt, aber irgendwie hält er es für kleiner, als es wirklich ist, glaube ich manchmal. Naja, nachdem wir ihn dann davon überzeugt hatten, dass die ersten drei Parklücken, die er sich ausgeguckt hatte, zu klein waren, wurden wir dann fündig und waren nichtmal zwanzig Meter von der Kirmes entfernt.
Irgendwie war sie ja doch ein bisschen enttäuschend. Break Dance, Musikexpress, eine kleine Achterbahn, ein kleines Riesenrad, Autoscooter, Fressbuden und Kinderkarussels. Nachdem wir dann eine erste Runde gedreht hatten, beschlossen wir nach langem hin und her alle zusammen in/auf (?) das Break Dance-Ding zu gehen.
Während wir zwei Runden warten mussten um uns einen Platz zu erkämpfen, vertrieb ich mir die Zeit damit die Leute zu beobachten und kam zu dem Schluß, dass ich zu selten auf die Kirmes gehe.
Damals, als ich noch mehr oder weniger regelmäßig zur Kirmes ging, wenn sie denn dann mal in Herfordlein war, standen alle "coolen" Leute immer am Musikexpress oder eben am Break Dance. Aber heute war da mehr oder wenig tote Hose. Überhaupt war total tote Hose auf der Kirmes. Gut, vielleicht lag das an der Uhrzeit, immerhin war es schon deutlich nach 20 Uhr und vermutlich sind da die Leute, die vor drei oder vier Jahren schon "cool" waren, mit noch "cooleren" Dingen beschäftigt. Dann fiel mir auf, dass es mir eigentlich total schnuppe ist, wo die "coolen" Leute sind, solange sie eben nicht in meiner unmittelbaren Umgebung sind.
Irgendwann bekamen wir dann doch Plätze im Break Dance und ab ging die wilde Luzi. Gut, weder mein Rücken, noch mein Nacken fanden die Angelegenheit besonders lustig und auch das Gleichgewicht war hinterher ein bisschen gestört, aber ich war ja nicht alleine mit meinen Problemen. Als wir dann das zweite mal an der Achterbahn vorbeiliefen und ich vehement darauf bestand, dass ich doch gerne mal damit fahren würde, bekam ich von den Jungs nur verständnislose Blicke und die Erklärung, dass man für so einen Mist ja wohl kein Geld ausgebe. Auch meine Begeisterungsstürme bei jedem einzelnen Kinderkarussel stießen auf kein besonders großes Verständnis.
Nachdem Stef sich dann an einer der Fressbuden mit gebratenen Champions versorgt hatte, verließen wir die Kirmes dann auch wieder. Stef bewies mal wieder, dass er einen seeeehr großen Magen hat, indem er anschließend noch an einer Imbissbude hielt und sich mit einer Pizza und einem Döner eindeckte.
Alles in allem also doch ein nicht ganz so ein tragischer Kirmesbesuch. Zum einen weil er nicht mal zwei Stunden dauerte und samt der Schachtel Zigaretten nur 6 Euro gekostet hat und zum anderen, weil es mir gelang allen bekannten Menschen aus dem Weg zu gehen und damit den verhassten Smalltalk zu vermeiden.
plueschhase - 17. Apr, 22:26
Irgendwie ist die Zeit schon etwas merkwürdiges. Manchmal will sie gar nicht vergehen und manchmal scheint sie einfach nur so dahin zu fliegen, dass man sich hinterher fragt, wo sie eigentlich geblieben ist.
Gut, ist vermutlich normal, dass sie schnell vergeht, wenn man sich amüsiert oder beschäftigt ist und eben nicht vergeht, wenn man sich langweilt und alle fünf Minuten auf die Uhr schaut, aber irgendwie ist es trotzdem komisch.
Ein weiterer Punkt, der mich nachdenklich stimmt ist, dass es mir immer so scheint, als würde es nicht vorwärts gehen, aber wenn man sich mal überlegt, wo ich noch vor zwei Jahren oder auch nur zwei Monaten stand und wo ich dazu im Gegensatz heute stehe, dann ist doch einiges passiert. Gut, auch das ist wohl normal. Aber irgendwie macht es mir manchmal doch Angst, wie schnell sich alles ändern kann, vorallem da es momentan kaum eine Konstante gibt, an der ich mich auf irgendeine Art und Weise festhalten könnte.
Vielleicht ist es einfach an der Zeit zumindest in dem Punkt erwachsen zu werden und einzusehen, dass alle Dinge im Wandel sind und dass es für nichts eine Sicherheit oder eine Garantie gibt. Aber irgendwo würde das ernormes Umdenken verlangen und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das jetzt schon kann oder vielleicht eher will.
plueschhase - 17. Apr, 15:06
Angst nicht zu wollen
Angst zu wollen, aber nicht zu können
Angst nicht vergessen zu können
Angst vergessen zu werden
Angst zu verletzen
Angst verletzt zu werden
Angst zu lieben
Angst nicht geliebt zu werden
Angst zu verbrennen
Angst zu erfrieren
Angst vor dem Unbekannten
Angst vor dem Ungewissen
Angst wie alle anderen zu sein
Angst anders zu sein
Angst durchschaut zu werden
Angst nicht verstanden zu werden
plueschhase - 17. Apr, 01:38
hm ... wo soll ich anfangen? Naja ... vielleicht am besten irgendwo mittendrin. Jap. Mal wieder ein neuer Blog. Warum? Im Prinzip ganz einfach: Wordpress mochte mich irgendwie nicht. Irgendwie war da heute der Server zusammengebrochen und diese Leute da besitzen doch echt die Frechheit an einem Feiertag wie Ostern lieber ihrem RL zu frönen, anstatt den Server wieder flott zu machen. *Kopfschüttel* Wie kann man nur?
Spaß beiseite, irgendwie passten mir die vorgegeben Designs nicht, aber ändern kann man sie auch nicht und das auch nur wegen irgendwelchen Gründen, die ziemlich vorgeschoben aussehen. Und als dann auf mein Gemoser darüber, dass der Server eben down ist, der Vorschlag kam auf Twoday umzusteigen, hab ich den doch kurzerhand umgesetzt und es sieht bisher auch nicht nach einem Fehler aus. Daher nochmal ein großes Dankeschön. :)
Naja ... hab erstmal nur die Beiträge übernommen, die mir irgendwie "wichtig" waren, mal schaun, ob ich den Rest bei Gelegenheit auch nochmal rüberhole ... dann kann ich den Rest löschen. ^^
Ja ... dann war heute mittag noch das Essen bei meinen Großeltern mit Onkel, anderem Onkel, Tante, Cousine und Cousin. Erstmal Bilder vom Winterurlaub in Reschen angeschaut und meinen Onkel fertig gemacht, weil er mehr Bilder von der Landschaft als von irgendwas anderem hatte. Nachdem dann der selbe Berg das fünfte mal aus der selben Perspektive zu sehen war, kam als Ausrede nur: "Ich wollte doch nur das Flugzeug fotografieren!". Das Flugzeug war nur ein ganz kleiner Punkt auf dem Bild und mein anderer Onkel meinte darauf nur ganz trocken: "Vielleicht hättest du einen Pfeil dran machen sollen, dann würde man das auch merken." Nebenher durfte ich dann noch feststellen, dass meine Cousine viel gemeiner ist zu ihrer Mutter ist, als ich zu meiner. Als nämlich irgendwann ein Bild von meiner Tante kam, murmelte meine Cousine zwar leise, aber doch deutlich vernehmbar "Da ist ja das Walross!" vor sich hin.
Irgendwann holte meine Oma dann eine Flasche Sekt raus und mein Opa begann alle, die nicht fahren mussten, dazu zu nötigen ein Glas anzunehmen. Nachdem dann alle versorgt waren, stellte er fest, dass er alle Gläser aus der Hand gegeben hatte und trank kurzerhand selbst aus der Flasche. Jetzt weiß ich auch endlich, warum ich so ein Flaschenkind bin. ^^
Beim Essen saß ich dann neben ihm und dachte, als ich mein Glas endlich leer hatte, dass es jetzt vorbei wäre, aber nein, er holte prompt die nächste Flasche hervor und schenkte mir noch eins ein. Währendessen zog ich ihn damit auf, dass er sich noch gar nicht vollgekleckert hatte, wie er es sonst immer bei den Mittwochsessen regelmäßig tut. Als Rache dafür füllte er mir das Glas erneut, nachdem ich es ausgetrunken hatte.
Irgendwann verließen wir die Gesellschaft dann und ich ließ mich von Muttern ganz unauffällig auf der Hälfte des Weges etwa zwanzig Meter von einem Kippenautomat rausschmeißen, um meinen "Verdauungsspaziergang" zu absolvieren. Irgendwie dann das Kunststück bewältigt mit Regenschirm in der einen und Handtasche in der anderen Hand das Portmaine rauszukramen und vier Euro für den Zigarettenautomat zu finden.
Hab mich dann auf dem Nachhauseweg auch gleich mit zwei Zigaretten dafür belohnt. ^^
plueschhase - 17. Apr, 00:28
Keine Ahnung was das hier jetzt wird. Ich nehme mal an, es ist sowieso sinnlos einem Nichtraucher erklären zu wollen, warum man Raucher ist und einem anderen Raucher braucht man es nicht zu erklären, weil er es entweder selber weiß oder aber gar nicht das Recht hat einen deswegen zu verdammen, weil er selber ja ebenfalls raucht. Trotzdem bleibt die kleine Hoffnung bestehen, vielleicht doch so etwas ähnliches wie Verständnis zu wecken, auch wenn das vermutlich utopisch ist.
Einer der Punkte, die es so schwer machen das Rauchen aufzugeben ist etwas, was ich jetzt einfach mal die "soziale Dazugehörigkeit" nenne. Jeder Mensch sucht sich in der Schule bzw. auf dem Arbeitsplatz die Menschen heraus, zu denen er den besten Draht hat und verbringt mit ihnen seine Pausen. In meinem Fall sind das zu mindestens 90% Raucher. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass ich meine "soziale Dazugehörigkeit" verliere, wenn ich das Rauchen aufgebe, doch dadurch, dass man Pause für Pause ohnehin immer bei den Rauchern steht und auch als Nichtraucher stehen würde, müsste man den anderen ständig beim Rauchen zuschauen und das gepaart mit einem schwachen Willen, würde das Aufhören doch erheblich erschweren.
Das führt mich dann gleich zum zweiten Punkt: der schwache bzw. mangelnde Wille. Warum etwas aufgeben, das mich doch zumindest hin und wieder mal für fünf Minuten glücklich macht? So mancher würde jetzt bestimmt sagen, dass Rauchen doch die Gesundheit ruiniert. Klar, Lungenkrebs und ein Raucherbein sind nicht gerade die Dinge, von denen ich träume, aber wer sagt denn, dass ich wirklich eins von beidem kriege und nicht vielleicht vorher vom Bus überfahren werde oder an Hühnergrippe sterbe?
Andere würden jetzt vielleicht den finanziellen Aspekt zur Sprache bringen. Ok, zugegebenermaßen, Rauchen ist nicht gerade billig. Aber was soll ich denn sonst mit dem ganzen Geld machen? Ist ja nicht so, dass ich mir nichts leiste. Wenn ich eine CD oder ein Buch umbedingt haben will, dann kauf ich sie mir (oder lass Muttern bezahlen ) und wenn ich in den Urlaub fahren will, dann tue ich das ebenfalls. Und solange wie noch genug Geld da ist, um es zu versaufen, scheint ja noch genug vorhanden zu sein.
Vielleicht würde jetzt noch irgendwer auf die Idee kommen zu sagen, dass der kalte Rauch bzw. der Rauch generell stört. Man kann sich an alles gewöhnen. Außerdem behaupte ich mal, dass ich ein höflicher Mensch bin und Nichtraucher gewöhnlich nicht mit meinem Rauch belästige ("Pusten Sie Ihren Rauch nicht in die Richtung von Nichtrauchern, sollen sie sich doch ihren eigenen kaufen!").
Naja ... alles in allem erscheint mir also keines dieser Argumente überzeugend genug, um deshalb das Rauchen aufzugeben.
Für den Moment sollte das wohl erstmal reichen. Gibt zwar noch genug Dinge dazu, die mir im Kopf rumschwirren, aber bin gerade zu faul, die alle noch irgendwie in Worte zu fassen. Vielleicht ein andermal.
plueschhase - 15. Apr, 18:49
Vor kurzem lasen wir im Philo-Unterricht einen Text von Karl Löwith über das Thema Distanz. Löwith sagt in diesem Text, dass der entscheidende Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch in der Lage ist, sich von sich und seiner Umwelt zu distanzieren und so - im Gegensatz zum Tier - alles (sich selbst, seine Umwelt und etwas Fremdes) in Frage zu stellen. Seitdem geistert die Idee in meinem Kopf herum, dass Distanz alles leichter macht machen könnte.
Sich von sich selbst distanzieren
Wenn man wirklich in der Lage wäre sich gefühlsmäßig quasi von sich selbst zu lösen, das eigenen (Gefühls-)Leben von außen zu beobachten, zu werten und Fehler zu entdecken und auszumerzen, würde das das Leben nicht viel einfacher machen? Natürlich wäre es viel einfacher, sein eigenes Leben als unbeteiligter Zuschauer zu beobachten, aber würde einem nicht auch viel entgehen? Schließlich besteht das Leben nicht nur aus negativen Emotionen, sondern es gibt auch so manches positives Gefühl. Und wären überhaupt Gefühle vorhanden, wenn man nicht selbst hinter ihnen steht und stattdessen nur von außen zusieht? Würde somit nicht, wenn jeder Mensch sich von sich selbst distanziert, jedes letzte bisschen Emotion vollends aus der Welt verschwinden? Und ist das etwas, was erstrebenswert ist? Ich denke nicht.
Aber mal ganz unabhängig von all diesen Punkten ist es dem Menschen wohl ohnehin unmöglich sich von seinen Gefühlen zu lösen, denn sie sind doch zu einem großen Teil das was ihn auszeicht. Vermutlich wäre der Mensch ohne seine Emotionen gar nicht mehr das, was er wirklich ist, sondern nur eine leere Hülle und wäre vielleicht sogar gar nicht mehr dazu in der Lage mit anderen Menschen zu interagieren.
Somit wäre das Unterfangen sich von sich selbst zu distanzieren nicht nur egoistisch und sinnfrei, sondern auch unmöglich und damit kann man diesen Punkt wohl abhaken.
Sich von anderen Menschen distanzieren
Würde es einem aber gelingen sich nicht von sich selbst zu distanzieren, sondern nur von seiner Umwelt, von seinen Mitmenschen, dann würde das wohl einige Dinge schon erheblich erleichtern. Denn das, was für die meisten seelischen Wunden verantwortlich ist, ist immer die emotionale Verbundenheit mit anderen Menschen.
Würde man also keinen anderen Menschen an sich heranlassen und sich eine "Was-schert-mich-meine-Umwelt"-Haltung zulegen, wäre es anderen nur schwer möglich einen zu verletzen. Allerdings setzt so eine Haltung vorraus, dass einem wirklich jeder Mensch egal ist und man sich selbst nicht gestattet irgendwelche Emotionen zuzulassen. Und das würde fast schon einem "sich von sich selbst distanzieren" gleich kommen.
Eine etwas abgeschwächte Version davon ist es, sich prinzipiell von allen Menschen gefühlsmäßig abzuschotten, keine Gefühle wie Freundschaft oder gar Liebe zuzulassen, bis der jeweilige Mensch nicht bewiesen hat, dass er dieser Gefühle würdig ist. Obwohl das nicht heißt, dass man vor Täuschungen gefeit ist, aber mit der Zeit lernt man vorsichtiger zu sein und sich genau zu überlegen, wem man sein Vertrauen schenkt. Auch das heißt zwar nicht, dass man sich nicht in Menschen täuschen oder trotz aller Vorsicht verletzt werden kann, aber wenn man nicht bereit ist, dieses Risiko einzugehen, dann sollte man sich wohl doch am besten irgendwo alleine einschließen und jeglichen Kontakt zu Mitmenschen meiden.
Räumliche Distanz bzw. Distanz für eine gewisse Weile
Die vermutlich sinnvollste und praktikabelste Art der Distanz ist aber einfach mal eine Weile Abstand von allem zu nehmen. Das kann auf viele verschiedene Arten geschehen. Mal kurz eine Rauchen gehen, einmal um den Block laufen, in den Urlaub fahren oder weiß der Geier, was noch. Eben solche Dinge, die einem fernab von allem erlauben sich gedanklich mit allem auseinanderzusetzen. Das Ergebnis dieses Auseinandersetzens ist wohl in starkem Masse abhängig von der Bereitschaft des jeweiligen Menschen sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen, von der räumlichen, zeitlichen und geisten Entfernung der Dinge und nicht zuletzt von dem Zeitraum, den man hat, um sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Resultat: Sich von sich selbst distanzieren ist unmöglich und selbst wenn es möglich wäre, wäre es falsch. Sich von anderen Menschen distanzieren ist bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, aber eben nur so lange, wie man es nicht übertreibt und jeden Kontakt meidet. Abstand von allem zu nehmen scheint die beste Distanz von allen zu sein, da sie in den meisten Fällen ein Ergebnis bringt und so gut wie immer nur für eine begrenzte Zeit genutzt wird.
plueschhase - 14. Apr, 16:35
Was treibt den Menschen an? Eine Frage, die die Menschheit schon lange beschäftigt und auf die wohl bisher noch niemand eine allgemein akzeptierte Meinung gefunden hat.
Ich denke es ist die Hoffnung, die den inneren Antrieb darstellt. Die Hoffnung etwas zu werden, etwas zu bekommen, dass das Leben eben doch Sinn macht und das letztendlich alles auf irgendeine Art und Weise gut wird. So ziemlich jede Handlung jedes Menschen lässt sich mit der Hoffnung auf irgendetwas begründen. Junge Menschen gehen zur Schule, weil sie sich davon eine gute Ausbildung, in der Zukunft einen guten Job und somit genug Geld, um sich ihre Wünsche zu erfüllen, erhoffen. Flüchtlinge geben ihre Heimat und oft auch ihre Familie auf in der Hoffnung in einem anderen Land sicherer und besser leben zu können. Gläubige beten, weil sie hoffen, dass es einen Gott gibt, der, wenn er schon nicht ihre Wünsche erfüllt, dem Leben doch zumindest einen Sinn gibt.
Und so hat jeder Mensch seine eigenen Hoffnungen, die ihn antreiben und ihn dazu zwingen nicht zu resignieren und aufzugeben.
Wenn alle diese Hoffnungen, die den Antrieb darstellten, enttäuscht oder auf andere Art und Weise verschwunden sind, dann sieht der Mensch nur noch eine - vermutlich wohl eher die - allerletzte Möglichkeit. Denn was sonst, außer der totalen Hoffnungslosigkeit könnte einen Menschen dazu treiben, seinem Leben ein Ende zu setzen? Wer würde auf die Idee kommen, sein Leben wegzuwerfen, wenn auch nur die allerkleinste Chance besteht, dass doch alles wieder gut wird?
Hoffnung und Hoffnungslosigkeit sind aber auch immer Dinge, die sehr subjektiv und zeitpunktabhängig sind. Wo es in dem einen Augenblick noch so scheint, als wäre alles verloren, kann doch im nächsten Moment durch nur eine (scheinbar) kleine Veränderung alles wieder in einem anderen Licht erscheinen. Umgekehrt sieht es natürlich ähnlich aus.
Vielleicht ist das etwas, was man sich immer vor Augen zu halten versuchen sollte ...
plueschhase - 13. Apr, 23:11
... scheinen mehr oder weniger tief in jedem Menschen verborgen zu sein. Und immer wenn man meint einen Menschen wirklich zu kennen, seine Beweggründe, seine Vergangenheit und somit auch seinen Charakter, so tut sich doch immer eine Falltür auf, hinter der sich ein mehr oder minder dunkles Geheimnis verbirgt, das alles plötzlich wieder in ein ganz anderes Licht rückt. Aber gerade diese Abgründe scheinen es zu sein, die die Charaktertiefe und wohl auch -stärke ausmachen und es erst interessant machen, sich mit einem Menschen zu beschäftigen und nach und nach zu verstehen, was ihn zu dem machte, was er ist.
Und auch wenn es manchmal erschreckend ist und man sich hinterher fragt, warum man nicht vorher gemerkt hat, dass da noch mehr ist, ist es doch irgendwo immer ein gutes Gefühl, wenn jemand eine dieser Falltüren öffnet und ein Stück mehr von sich frei gibt, denn das zeigt doch immer wieder ein gewisses Vertrauen. Zwar macht es manchmal hilflos und man fühlt sich überfordert mit der Situation, da sie meistens doch eher unverhofft kommt und man so kaum Zeit hat über eine angemessene Reaktion nachzudenken, aber meine Hoffnung ist nach wie vor, dass diese Dinge so weit zurück liegen und verarbeitet worden sind (zumindest soweit, wie es eben möglich ist), dass man von mir nicht mehr erwartet, als das ich zu höre.
Bleibt nur die Frage, ob es möglich ist, einen Menschen jemals so kennenzulernen und so zu sehen, wie er wirklich ist und ob man das wirklich will oder ob es nicht doch besser ist nie das wirklich absolut richtig Bild zu haben. Denn das richtige Bild würde jede Illusion zerstören und manchmal sind es vielleicht doch traurigerweise mehr die Wunschbilder, die einen dazu bringen einen Menschen zu achten/lieben/verehren. Auch wenn es wohl ein wenig unfair ist, einen Menschen nicht um seinerselbst zu lieben, sondern eben nur das verzerrte Abbild, was man von ihm hat.
Aber was ist denn heutzutage noch fair?
plueschhase - 11. Apr, 22:20