Leid und Oberflächlichkeit
Wie die Dinge sich wohl anfühlen,
wenn sie denn noch ganz wären?
Eine wohl eher rhetorische Frage von Kettcar, die aber trotzdem dazu anregte sich mal wieder auf mein geliebtes "Was wäre wenn?"-Spiel einzulassen. Was wäre, wenn mein Selbstwertgefühl, mein Vertrauen - also wohl eher meine Naivität - gegenüber allen Menschen noch ganz wäre? Was wäre, wenn ich nie negative Erfahrungen gemacht hätte, nie auf die Schnauze gefallen wäre, nie enttäuscht worden wäre? Was wäre, wenn ich nie "schlimme" Dinge (mit)erlebt, gesehen hätte? Wäre ich dann heute der Mensch, der hier sitzt und sich über sowas Gedanken macht? Vermutlich nicht. Denn dann wäre mein Leben an mancherlei Punkten gewiss in eine ganz andere Richtung gegangen. Vielleicht würde ich dann jetzt irgendwo mit einer Horde Mädels in einem Café sitzen und darüber diskutieren, ob man Sandalen mit oder ohne Socken trägt oder welche Typ den tollsten Hintern hat. Und vermutlich hätte ich auch einen ganz anderen Freundeskreis.
Denn was auch immer man über die Menschen, die ich zu meinen Freunden zähle, sagen will, Oberflächlichkeit kann man ihnen nicht vorwerfen. Jeder einzelne von ihnen hat eben nicht nur die Sonnenseiten des Lebens gesehen. Aber was vielleicht viel entscheidender ist: (noch?) ist keiner von ihnen daran zerbrochen.
Es ist eine böse Wahrheit, dass uns Leid reifer macht, den Farben unseres Wesens mehr Glanz, unseren Worten mehr Tiefe verleiht. Sofern das Leid uns nicht ganz zerstört, uns allen Glauben und alle Hoffnung raubt und die Achtung vor den kleinen, doch unerläßlichen Dingen des Lebens.
Anne Rice bringt es damit meiner Meinung nach recht gut auf den Punkt. Ist es nicht so, dass schlechte Zeiten einen Menschen entweder über sich hinauswachsen lassen oder ihn zerstören? Und ist es nicht auch so, dass Menschen, die die Tiefen des Lebens kennen, die Höhen meistens viel besser auszuleben wissen? Und überhaupt sind es doch gerade sowelche Menschen, mit denen man die tiefgründigsten Gespräche führen kann, jenseits von allem oberflächlichen Small Talk.
wenn sie denn noch ganz wären?
Eine wohl eher rhetorische Frage von Kettcar, die aber trotzdem dazu anregte sich mal wieder auf mein geliebtes "Was wäre wenn?"-Spiel einzulassen. Was wäre, wenn mein Selbstwertgefühl, mein Vertrauen - also wohl eher meine Naivität - gegenüber allen Menschen noch ganz wäre? Was wäre, wenn ich nie negative Erfahrungen gemacht hätte, nie auf die Schnauze gefallen wäre, nie enttäuscht worden wäre? Was wäre, wenn ich nie "schlimme" Dinge (mit)erlebt, gesehen hätte? Wäre ich dann heute der Mensch, der hier sitzt und sich über sowas Gedanken macht? Vermutlich nicht. Denn dann wäre mein Leben an mancherlei Punkten gewiss in eine ganz andere Richtung gegangen. Vielleicht würde ich dann jetzt irgendwo mit einer Horde Mädels in einem Café sitzen und darüber diskutieren, ob man Sandalen mit oder ohne Socken trägt oder welche Typ den tollsten Hintern hat. Und vermutlich hätte ich auch einen ganz anderen Freundeskreis.
Denn was auch immer man über die Menschen, die ich zu meinen Freunden zähle, sagen will, Oberflächlichkeit kann man ihnen nicht vorwerfen. Jeder einzelne von ihnen hat eben nicht nur die Sonnenseiten des Lebens gesehen. Aber was vielleicht viel entscheidender ist: (noch?) ist keiner von ihnen daran zerbrochen.
Es ist eine böse Wahrheit, dass uns Leid reifer macht, den Farben unseres Wesens mehr Glanz, unseren Worten mehr Tiefe verleiht. Sofern das Leid uns nicht ganz zerstört, uns allen Glauben und alle Hoffnung raubt und die Achtung vor den kleinen, doch unerläßlichen Dingen des Lebens.
Anne Rice bringt es damit meiner Meinung nach recht gut auf den Punkt. Ist es nicht so, dass schlechte Zeiten einen Menschen entweder über sich hinauswachsen lassen oder ihn zerstören? Und ist es nicht auch so, dass Menschen, die die Tiefen des Lebens kennen, die Höhen meistens viel besser auszuleben wissen? Und überhaupt sind es doch gerade sowelche Menschen, mit denen man die tiefgründigsten Gespräche führen kann, jenseits von allem oberflächlichen Small Talk.
plueschhase - 11. Mai, 14:24