Netten Tag verlebt, etwas das jetzt seit fast vier Jahren im Raum steht endlich in die Tat umgesetzt und eine meiner ältesten Internetbekanntschaften endlich mal live und in Farbe erlebt.
Dann habe ich es, nachdem ich sie zum Bahnhof gebracht hatte, doch tatsächlich geschafft in meiner endlosen Verrafftheit in den falschen Bus zu steigen, bin fast zwanzig Minuten durch die Gegend getuckert, habe Ecken von Herford gesehen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren und musste dann letztenendes wieder am Bahnhof aussteigen. Anstatt dann die halbe Stunde auf den nächsten Bus zu warten, bin ich dann zu Fuß losgestiefelt und es kam, wie es kommen musste: Es fing an zu regnen.
Dementsprechend begeistert zu Hause angekommen und festgestellt, dass mir ein lustiger Berg Hausaufgaben blüht, die ich mir morgen dann alle selbst noch einsammeln darf. Ich glaube ich sollte das Jahr über Abstand davon nehmen öfter in der Schule zu fehlen.
Alles in allem also mal wieder Zeit festzustellen, dass das einfach nicht mein Tag oder vielleicht eher meine Woche ist und ich am besten nichts anderes tun sollte, als die Decke über den Kopf zu ziehen und warten, dass es wieder besser wird.
night shadow - 27. Aug, 17:10
...
Wird das immer so sein oder muss das so sein?
Was ist das und warum ist das so und warum geht das nicht?
Ist das wirklich alles was möglich ist?
Bin ich es?
Ist er es?
Ist sie es?
Du sagst der Morgen hat alles davongetragen.
Du hast mich Dir aus dem Kopf geschlagen - Kopfkino.
...
Letzte Instanz
night shadow - 26. Aug, 22:24
Lasse nie jemanden Einfluß auf dein Leben bekommen, solange die Wahrscheinlichkeit, dass er bald wieder daraus verschwindet, nicht verschwindend gering ist.
night shadow - 26. Aug, 20:42
Der Tag hat sich langsam vorbei geschlichen und irgendwie hinterlässt er gerade das schaale Gefühl nichts getan zu haben. Schlafen, Essen, Fernsehen, am Computer vor mich hinvegetieren und dann der bisherige Höhepunkt des Tages: Duschen gehen.
Aber eigentlich ist das ja nichts Schlimmes. Eigentlich im Gegenteil, hin und wieder brauche ich diese "Gammel-Tage" einfach mal, gerade im Moment zum Ausgleich zur Schule. Aber warum geht das dann heute nicht? Vielleicht weil ich genau das auch gestern schon zur Genüge getan habe?
Und warum nicht einfach zum Telefon greifen, irgendwo anrufen und die Leute dazu zwingen mit mir wegzugehen? Ganz einfach: Ich will nicht. Oder zumindest nicht mit den Menschen, die mir hier gerade zur Verfügung stehen. Da müsste ich entweder ein Lachen aufsetzen oder aber langwierige Erklärungen zu etwas abgeben, dass ich selbst nicht ganz verstehe.
Und alles von dem ich im Moment glaube, dass ich es will, das geht nicht. Teils weil es eben einfach nicht geht, teils weil es mir mein Stolz, meine Prinzipien oder irgendetwas anderes verbietet.
night shadow - 26. Aug, 18:58
Warum hast Du sie verlassen
und verläßt Du auch noch mich?
Sie hasten durch die Straßen
und verlieren ihr Gesicht.
Sie sind bequem, gefügig,
schlafwandeln durch die Korridore.
Nur noch Brot und Spiele,
ist das wirklich schon genug?
Ist der Weg zu weit,
jedes In- und Aus sich geh'n verlorne Zeit?
Auf meiner Reise gab es wirklich viel zu seh'n,
hab´ vermutlich bei der Eile
glatt die Hälfte überseh´n.
Und die schnell erreichte Ziele machen träge,
satt, das Blut wird müde.
Wo ist die Windmühle,
gegen die ich kämpfen kann?
Sag mir wie, nicht wann
Sag mir, was ich wirklich kann.
Mächtig viel Theater,
tief drin im Labyrinth
abseits der irren Wege,
die vorgezeichnet sind, oh Bitte:
Treib mich weiter!
Gib mir meine Hoffnung zurück!
Führ mich in Versuchung und hilf mir!
Zeig mir mehr als billiges Glück!
All die Tiere folgen dem Instinkt.
Fraglich, was die Menschheit
unserer Mutter Erde bringt.
Ein großes Segen-Fluch-Getriebe
voller Lust und Liebe, Leid und Lüge.
Wenn ich mich betrüge,
betrüg ich dann auch Dich?
Halt den Atem an,
frag mich bitte nicht wie lang.
Die Wahl der Qual ist schwierig,
wie hätten Sie's denn gern?
Bin ich nur ein Stückchen Schale,
allein, weit ab vom Kern?
...
Pur
night shadow - 26. Aug, 12:51
Freunde sind wie Sterne:
man sieht sie zwar nicht immer,
aber sie sind immer da.
Ein Spruch, den ich eigentlich immer extrem doof fand, aber der irgendwie doch wahr ist. Viele meiner Freunde zeigen zwar nicht permanente Präsenz, aber wenn es drauf ankommt zeigen sie doch, dass sie da sind. Und wenn auch nur, um die üblichen Floskeln aufzusagen oder aber abzulenken. Auf jeden Fall sind sie da, obwohl einige doch eine ganze Ecke weit weg sind. Und gerade heute, wo die Einsamkeit mich einmal mehr zu übermannen drohte (Notiz an mich: Nie wieder zu Hause bleiben, wenn es nicht wirklich Not tut), tat es unglaublich gut eine geliebte Stimme zu hören. Es war gar nicht mal wirklich nötig sich alles von der Seele zu reden, sondern es war einfach nur das Gefühl: Hey, du bist doch jemandem wichtig, da denkt jemand an dich und dieser jemand wird dich nicht so bald im Stich lassen.
Und auch wenn du das hier vielleicht nie zu Gesicht bekommen wirst: Danke!
night shadow - 25. Aug, 23:50
Ich hab gehofft, dass das Eis mich noch trägt.
Ein 'für' ersetzt kein 'wider', gar nichts bewegt sich hier.
Du warst das Licht und der Schatten zugleich.
Spiegeln sich in Augen wirklich die Tränen der Welt?
Hab ich geglaubt, es geht alles vorbei?
Was ist schon der Glaube, ist nicht alles nur Schein?
Ich hab immer versucht zu widerstehen,
solang es mir gelang konnt' ich nichts anderes sehen.
Und ich hör dich nicht mehr
und die Nacht schläft so fest in meinen Armen.
Ein halbes Ende,
eine neue Flut spült mich fort.
Die rettende Hand ist nicht zu sehen.
Halbes Ende,
alles was ich will ist dein Wort,
bevor wir im Nichts untergehen.
Ist alles schuld, was die lügen verdeckt?
Wie lang hab ich gewartet, bis etwas sich regt?
In der heißen glut verbrannt, für ein sehnen nach mehr.
Zurück bleibt nur die Asche - verloren in dir.
Und ich hör dich nicht mehr
und die Nacht schläft so fest in meinen Armen.
Zeraphine
night shadow - 24. Aug, 20:22
Es gibt eine Menge Dinge, mit denen ich mich leidlich arrangieren kann. Ich kann es akzeptieren, wenn man mich ignoriert. Ich kann damit leben, wenn man mir weniger nette Dinge an den Kopf knallt, solange wie sie ehrlich gemeint sind. Ich komme auch irgendwie damit klar, wenn jemand urplötzlich seine Meinung ändert. Ich kann es akzeptieren, wenn mich jemand nicht mag. Ich kann damit leben, wenn mir jemand nicht voll und ganz vertraut.
Dafür im Gegenzug gibt es aber auch einige Dinge, mit denen ich wohl nie klarkommen werde. Ich hasse es angelogen zu werden. Ich mag es nicht, wenn man mein Vertrauen missbraucht. Aber das schlimmste, das womit ich überhaupt nicht klarkomme, ist es im Ungewissen gelassen zu werden. Ich brauche klare Verhältnisse, damit ich mich mit meiner eigenen Situation arrangieren kann.
night shadow - 24. Aug, 10:26
Ganz netten Nachmittag verbracht, viel geredet, viel fremde Probleme gewälzt und sich dadurch von den eigenen (ob eingebildet oder nicht sei mal dahin gestellt) abgelenkt worden.
Das wirklich dramatische daran ist nur, dass ohne Ablenkung plötzlich alles wieder da ist. Jetzt wird sich vielleicht mancher fragen was genau denn jetzt "alles" ist. Das wüsste ich selbst gerne. Seit gestern bin ich mal wieder in so einer "Alles-ist-grau-Phase" und das ohne irgendeinen ersichtlichen Grund. Ok, Schule ... zwei Wochen noch bis zur ersten Klausur, aber hey ... sind ja nur acht Klausuren innerhalb von knapp drei Wochen. Führerschein ... ach, Kuppeln, Schalten, Gas geben, Lenken, Bremsen und was weiß ich noch ... alles kein Ding, bin ja so super multitaskingfähig. Und ich hatte ja auch nur 27 bzw. 18 Fehler in den tollen Fragebögen. Und neben dem für besagten acht Klausuren Fahrbögen noch lernen ist ja auch kein Problem. Wetter ist ja auch super und da meine Laune gar nicht wetterabhängig ist, macht das ja auch keine Probleme.
Und was das ganze noch trauriger macht: Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich momentan mal wieder dazu neige all diese Dinge extrem zu dramatisieren. Alles nichts, was man nicht mit ein bisschen gutem Willen schaffen könnte. Aber stattdessen lieber aus jeder Mücke einen Elefanten machen, ein bisschen mit dem ach so grausamen Schicksal haddern und weiter Trübsal blasen.
Die Sinne schwinden mir,
lassen mich fallen.
Kalte Angst sucht sich meinen Weg.
Zitternd spür ich diese Kälte in mir,
die sich wehrlos in mir dreht.
Viel zu schwach,
die letzte Wärme von dir,
so kraftlos in mir zusammenbricht.
Jedes Wort und jeder Blick,
jeder Atemzug - völlig ausgebrannt.
Kein Wort trifft auf meine Welt,
keine Hand, die meine hält,
keine Augen, die in meine sehn
nur die Bilder, die nie vergehn.
Und niemand hört mich schrein.
Jedes vertraute Gefühl ist mir fremd.
So unnahbar fern,
was mich noch halten kann.
Schweigend such ich meine Schuld in mir,
die mich endlich weinen lässt.
Jede Sehnsucht und jeder Traum
jeder Atemzug - völlig ausgebrannt.
...
night shadow - 23. Aug, 21:28
Mal wieder einen interessanten Vormittag verlebt, der ein bisschen zum Nachdenken anregte. Naja, eigentlich war es nur die zweite große Pause und der anschließende Heimweg.
Wir (also Ina und ich) kamen gerade vom Grün-Gold-Haus und trafen vor dem Haupteingang auf eine recht gefasst wirkende Leidensgenossin, die zwar mal am Rande erwähnte, dass es ihr dreckig ginge und sie den ganzen Tag schon am heulen wäre, aber da sie es in einem beiläufigen Ton sagte, hätte das auch einer ihrer manchmal ein wenig anmutenden Scherze seien können. Ich ging kurz rein, um mich aus mehreren Gründen im Sekräteriat abzumelden und als ich rauskam war besagtes Mädel in Tränen aufgelöst.
Nach ein paar unbeholfenen Tröstversuchen und der Feststellung, dass es um ihren Freund geht, war die Pause dann auch schon wieder um und sie musste rein. Ina und ich unterhielten uns dann auf dem Nachhauseweg ein wenig über Marens Probleme und kamen zu dem Entschluss, dass ihr Freund sie einfach zu sehr erdrückt, ihr keinen Freiraum mehr für Freunde und sonstige Aktivitäten lässt und das es eigentlich klar ist, dass man auf Dauer die Schnauze voll hat, wenn man tagtäglich aufeinander hockt.
Darüber noch ein bisschen über Gott und die Welt geredet, wobei ich erneut feststellen musste, dass Ina zwar ein nettes Mädel mit einer mehr oder minder gescheiten Weltanschauung ist, aber wir wohl nie dicke Freunde werden, weil wir einfach zu verschieden, in vielen Punkten so gar nicht auf einer Wellenlänge sind.
Theoretisch darf ich mich jetzt nachher vor der Fahrstunde auf ein Gespräch mit dem Mädel mit den Beziehungsproblemen einstellen. Bin mal gespannt ob und wenn ja was mir alles so Kluges einfällt. Aber prinzipiell gar nicht so übel, weil einem sowas doch immer vor Augen führt, wo die Vorteile des Single-Daseins liegen.
night shadow - 23. Aug, 14:47