Ja, Menschen waren, sind und bleiben komisch.
Schubladendenken, ein weiteres Mal. Eigentlich mag ich es ja, weil es die Welt so schön überschaubar macht. Und im Regelfall stört es mich auch nicht selbst in Schubladen gesteckt zu werden.
In manchen Fällen macht es mich allerdings schon traurig. Dann wenn Menschen mich eigentlich besser kennen sollten. Andererseits frage ich mich, was ich eigentlich erwarte. Erwiesenermaßen hat dieser Mensch einen recht kleinen Horizont und schafft es nur im seltensten Fall über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Und doch hat es mich überrascht.
Natürlich sitze ich gerne Kaffee trinkend und rauchend in meinem Garten. Natürlich bin ich gerne zu Hause. Aber heißt das, dass ich nichts anderes machen darf? Ist es deshalb überraschend, dass ich hin und wieder auch mal vor die Haustür gehe?
Harmonie bleibt die Strategie schlechthin. So kann man also zugeben, dass man jemandem etwas, dass er vor einem Jahr getan (oder eben nicht getan hat) nach wie vor übel nimmt, ohne einen Streit vom Zaun zu brechen. Mag auch daran gelegen haben, dass dieser Mensch selbst eingesehen hat, dass er sich nicht richtig verhalten hat. Und so bekam ich die eigentlich schon seit einem Jahr fällige Entschuldigung.
Manchmal ist Harmonie aber auch nicht die richtige Strategie. Das vermute ich zumindest.
Ich hasse Streit und tue mein Möglichstes, um ihn zu vermeiden. Deshalb schlucke ich oft Dinge, die mich verletzt oder geärgert haben, einfach hinunter. Um im Bild zu bleiben: Ich frage mich, ob diese Dinge dann verdaut werden oder sich still und heimlich unterbewusst irgendwo sammeln, um irgendwann mit geballter Macht hochzukommen.
Aber eigentlich ist es schade, dass es der Mensch mit dem kleinen Horizont geschafft hat, mir einen wirklich schönen Tag zu versauen. Ich war heute nämlich tatsächlich vor der Tür. Wildwasserbahn fahren.
night shadow - 28. Sep, 23:28
Zu behaupten, dass ich ein Mensch bin, der praktische Geschenke liebt, wäre übertrieben. Aber wenn man bedenkt, dass ich Montag in drei Wochen umziehen werde, sind sie eigentlich nicht das Verkehrteste.
Über manche kann man sich auch noch Wochen später lustig machen. Beispielsweise der blaue Hut, der wohl vielmehr eine Schüssel samt Sieb darstellt.
An manche hätte man selbst wohl erst dann gedacht, wenn man feststellt, dass sie bei Mutti zu Hause zwar da waren, aber in der eigenen, neuen Wohnung eben nicht (Q-Tipps, Spüllappen etc.).
Und wieder andere nehmen einem schwere Entscheidungen ab. Wenn man eine Kaffeemaschine (samt Filtertüten und Kaffeepulver) geschenkt bekommt, dann muss man nicht mehr darüber nachdenken, ob man die Alte aus dem Keller mitnimmt oder Geld für eine bestimmt totschicke, aber eigentlich total unpraktische Padmaschine kauft. Bye bye
Petra!
night shadow - 28. Sep, 00:31
Ich werde mehr und mehr zum Gewohnheitstier.
Aber manche Dinge sind auch wirklich unverständlich, irritierend und ärgerlich. Bis vor wenigen Tagen kostete eine Bigbox meiner Haus-Zigarettenmarke genau 5 Euro. Man konnte also in den Tabakladen/die Tankstelle seines Vertrauens gehen und wahlweise eine oder zwei Schachteln für 5 oder 10 Euro erstehen.
Jetzt kostet eine Bigbox 4,80 Euro. Wieso tut man so etwas? 5 Euro war eine so schöne, gerade Summe. Und jetzt wird die Geldbörse von 20-Cent-Stücken geflutet werden.
Und wer jetzt glaubt, dass Zigaretten günstiger geworden sind, der ist auf dem Holzweg. Es ist einfach nur eine Zigarette weniger in der Schachtel.
night shadow - 23. Sep, 00:10
Jetzt stehst Du da an der Laterne,
mit Tränen im Gesicht.
Das Tageslicht fällt auf die Seite,
der Herbstwind fegt die Strasse leer.
Jetzt stehst Du da an der Laterne,
hast Tränen im Gesicht.
Das Abendlicht verjagt die Schatten,
die Zeit steht still und es wird Herbst.
Rammstein
Es wird besser. Zumindest ein bisschen. Aber ein Rest der Beklemmung bleibt.
Mittwoch ist Fristende, aber ich habe es endlich geschafft den Brief einzuwerfen.
Das Eigenbrödlerleben wirkt sich nachhaltiger aus, als anfangs gedacht. Mehrer Menschen auf einem Haufen verwirren oder amüsieren mich. Aber so etwas wie Zugehörigkeitsgefühl stellt sich nur in den seltensten Fällen ein.
Das mag auch daran liegen, dass ich Gesprächen oder Diskussionen mehr abgewinnen kann, als kollektivem Fernsehen oder Vor-der-Konsole-Hängen. Klar, zwischendurch ist es mal für eine Stunde ganz witzig, aber als abendfüllendes Programm? Ich weiß nicht.
Darüber hinaus habe ich nicht sonderlich viel für unterschwellige Konflikte übrig. Und dort brodelt und kocht es. Mag sein, dass das der Pessimist in mir ist, aber ich warte auf den Moment, in dem es überkocht.
Abgesehen davon ist es ungemein faszinierend diese Menschen zu beobachten. Sich im Hintergrund zu halten und zu analysieren und zu sezieren. Die meisten weniger schmeichelhaften Dinge nehme ich still auf, manche, die ich gegen besseres Wissen laut kund tat, ernteten unerwartete Zustimmung (Mittelpunktkind, manipulatives Arschloch).
Alleine sein ist doch nicht so furchtbar. Im Gegenteil. Es ist gut zu wissen, dass man alleine sein kann, es mit sich selbst aushält, ja, dass man genau das sogar manchmal braucht. Wie furchtbar muss es sein, wenn man nie still sitzen kann und immer Menschen um sich braucht?
Oder zeugt dieser Ausspruch von Intoleranz?
Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist es interessant, dass Menschen manchmal in einem anderen Licht erscheinen, wenn man sie unter anderen Menschen erlebt.
night shadow - 22. Sep, 00:19
Das Gras war grüner,
die Linien schneller,
der Reiz war größer
und die Nächte waren länger.
Böhse Onkelz
Wenn aus Stunden Tage und aus Tagen Wochen werden ...
Wenn man den Kopf in den Sand steckt, sollte man sich nicht wundern, dass man die Sonne nicht mehr sieht.
Wenn man den Kopf kurzfristig aus dem Sand zieht, einem aber jemand ins Auge piekst, dann ist das bestensfalls tragisch, schlimmstenfalls persönliches Pech.
Vielleicht war das einfach mal wieder einer dieser Tage, an denen alles falsch ist. Alleine sein, Gesellschaft, Schlafen, wach sein ...
Ein Ziel, das wäre etwas, was vielleicht alles ein bisschen anders machen würde. Andererseits macht mir der Gedanke an die Zukunft von Tag zu Tag mehr Angst.
Wie mich dieses Selbstmitleid ankotzt! Ich dachte zumindest das hätte ich vorläufig hinter mir.
night shadow - 20. Sep, 02:46
Es ist wirklich Wahnsinn, wie gut Kommunikation über ICQ funktionieren kann. Ein "Hi" als Antwort auf ein "Guten Abend" wird so unterkühlt wahr genommen, wie es letzendlich auch gemeint war.
Toll, wenn Menschen einen so gut kennen, dass sie das ohne einem gegenüber stehen oder zumindest die Stimme zu hören, mitbekommen.
Tragisch ist das dann, wenn man eigentlich gar keinen Grund hat sauer zu sein, weil der Geburtstag nicht vergessen wurde, sondern die SMS einfach nicht ankam.
Traurig nur, dass ich jetzt Mühe habe weiterhin gekränkt zu sein, weil ich mir gar nicht mehr so sicher bin, ob meine beste Freundin mich wirklich vergessen hat oder ob einfach eine weitere SMS nicht angekommen ist.
Aber eigentlich gibt es ja genug andere Gründe, um böse zu sein. Mittlerweile ist jeder andere Mensch in meinem näheren - und auch ferneren - Umfeld besser über meine Zukunft informiert als sie. Mag sein, dass mein Leben und meine Zukunfspläne in letzter Zeit viel und oft geändert wurden, aber trotzdem traurig, wenn man bedenkt, dass sie vermutlich immer noch glaubt, dass ich im Oktober nach Duisburg gehe.
Und umso trauriger, wenn man bedenkt, dass ich trotzdem seit drei Wochen nichts mehr von ihr gehört habe.
night shadow - 17. Sep, 23:45